Besteht aus Wassereis

1800 km lange Wolke am Mars lässt Forscher rätseln

Wissenschaft
01.08.2020 09:00

Mithilfe der Sonde „Mars Express“, die seit mehr als 16 Jahren um den Roten Planet kreist, haben Forscher der Europäischen Weltraumorganisation ESA eine rund 1800 Kilometer lange weiße Wolke, die über dem Mars schwebt, entdeckt. Sie bildet sich nur unter bestimmten Bedingungen und verschwindet auch rasch wieder.

Das ungewöhnliche Wetterphänomen wurde am 17. und 19. Juli mit einer Kamera an Bord von „Mars Express“ aufgenommen. Obwohl es auf den ersten Blick danach aussieht, als würde die Wolke aus Wassereis aus einem 20 Kilometer hohen Vulkan namens Arsia Mons an der Oberfläche des Roten Planeten hochsteigen, hat sie nichts mit vulkanischer Aktivität zu tun.

Taucht immer nur zu bestimmten Zeiten auf
Laut Angaben der ESA bildet sich die Mega-Wolke nur zu bestimmten Zeiten und taucht immer zur selben Zeit eines Mars-Jahres (ein solches dauert 687 Erdentage, Anm.) Sie bildet sich jeweils binnen drei Stunden am frühen Morgen, um nach wenigen Stunden wieder zu verschwinden. Nach etwa 80 Tagen ist das Phänomen vorbei und taucht erst im nächsten Mars-Jahr wieder auf.

Warum die Wolke sich nur am Morgen bildet und ob sie jedes Jahr eine derartige Länge erreicht wie 2020, wissen die Forscher noch nicht. Zumindest einen Namen für das Phänomen haben sie schon - sie tauften die Wolke Arsia Mons Elongated Cloud (kurz AMEC).

Orbiter kreist seit 2003 um den Mars
Die Sonde „Mars Express“ startete am 2. Juni 2003 vom Raumfahrtzentrum Baikonur in Kasachstan aus ins All, erreichte nach einem sechsmonatigen Flug den Roten Planeten und umkreist ihn seitdem. Der Orbiter (Bild oben) kartiert von seiner Umlaufbahn aus die Oberfläche des Mars und untersucht dessen Atmosphäre, Struktur und Geologie.

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