Milliardenumsätze

Corona-Krise beflügelt Amazon und bremst Facebook

Ausland
31.07.2020 09:22

Die Corona-Krise hat auch die Internetgiganten wie Amazon und Facebook nicht unberührt gelassen. Aber während Amazon vom Online-Shoppingboom während der Pandemie profitiert, musste Facebook einen Umsatzrückgang verkraften - wenngleich es sich dabei nach wie vor um ein zweistelliges Milliardenwachstum handelt. Besonders ein Boykott von Werbekunden traf das Unternehmen von Mark Zuckerberg.

Amazon-Boss Jeff Bezos hat gut lachen. Im zweiten Quartal schoss der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreswert um 40 Prozent auf 88,9 Milliarden Dollar (75,7 Mrd. Euro) in die Höhe, teilte der weltgrößte Onlinehändler in der Nacht auf Freitag mit.

Der Gewinn betrug 5,2 Milliarden Dollar, was im Jahresvergleich in etwa einer Verdopplung entspricht. Die Ergebnisse lagen erheblich über den Prognosen der Analysten, die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit kräftigen Kursaufschlägen. Dass Amazon mit seinen Lieferdiensten zu den großen Profiteuren der Corona-Krise zählt, hatte sich bereits im Vorquartal gezeigt. 

Zudem floriert das Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Netz weiter, auch wenn Amazons Flaggschiff AWS die hohen Erwartungen zuletzt nicht ganz erfüllen konnte.

Mehrkosten durch Personal und Investitionen
Angesichts einer Einstellungsoffensive und hoher Investitionen, um den Kundenansturm in der Krise zu bewältigen, nahmen auch Amazons Kosten kräftig zu. Das hatte Bezos allerdings bereits angekündigt. Vor drei Monaten warnte er die Investoren: „Wenn Sie Amazon-Aktien besitzen, sollten Sie sich jetzt lieber hinsetzen, denn wir denken nicht klein.“

Der Konzern war mit dem hohen Andrang in der Pandemie zunächst etwas überfordert gewesen, deshalb wurden 175.000 zusätzliche Beschäftigte angeheuert. Amazon zählt mittlerweile zu den größten Arbeitgebern in den USA.

Facebook: Jammern auf hohem Niveau
Etwas auf die Bremse treten musste Facebook in Sachen Wachstum, der Boykott durch Werbekunden aus Protest gegen Hassrede beim weltgrößten Online-Netzwerk zeigt Wirkung. Facebook nannte die Kampagne als einen Faktor für die aktuelle Umsatzentwicklung. Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um elf Prozent auf 18,8 Milliarden Dollar (16 Mrd. Euro). In den ersten Juli-Wochen habe es ein ähnliches Wachstum gegeben. Vor der Krise waren in Facebooks Geschäft Wachstumsraten von über 20 Prozent an der Tagesordnung.

Firmenchef Mark Zuckerberg sah sich zudem bei der Vorlage aktueller Quartalszahlen zu einer für ihn ungewöhnlichen Verteidigungsrede gezwungen. „Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen dem, wie die große Mehrheit der Leute unsere Dienste erlebt, und dem Eindruck, den man gewinnen könnte, wenn man nur die Kommentare über Facebook liest“, beklagte Zuckerberg am Donnerstag.

Nutzerzahlen legen weiter zu
Zugleich steigen die Nutzerzahlen bei Facebook weiter schnell. Im vergangenen Quartal kamen erneut 100 Millionen monatlich aktive Nutzer hinzu - inzwischen sind es insgesamt 2,6 Milliarden. Jeden Tag griffen auf Facebook 1,79 Milliarden Nutzer zu - 60 Millionen mehr als drei Monate zuvor.

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