Polizei schweigt

Fall Maddie: Kellerraum bei Grabungen entdeckt

Ausland
29.07.2020 21:18

Im Jahr 2007 soll der 43-jährige Verdächtige im Fall des Verschwindens der damals dreijährigen Britin Madeleine „Maddie“ McCann zeitweise in einer Kleingartensiedlung am Stadtrand von Hannover gelebt haben. In der Nähe habe er immer wieder in einer Hobbywerkstatt an seinem VW-Kleinbus gearbeitet, heißt es in Medienberichten. Nun wurde einer Parzelle der genannten Kleingartensiedlung aufgegraben. Am Mittwoch haben die Ermittler laut „Bild“ einen Kellerraum entdeckt, der sich unter den Fundamentresten eines vor Jahren abgetragenen Gartenhäuschens befindet. Die Ermittler hüllen sich aber in Schweigen, was konkret gesucht wurde und ob etwas Verdächtiges sichergestellt werden konnte.

Zwei Tage lang hatten Polizisten auf dem Grundstück das Erdreich mit Spaten und Harken durchkämmt. Auch ein kleiner Bagger, eine Mini-Raupe und eine Drohne kamen zum Einsatz. Am Mittwochabend sagte ein Polizist an Ort und Stelle, die Aktion sei beendet. Daraufhin wurden auch die Sichtschutzwände zur Straße abgebaut.

Im vergangenen Monat soll ein ehemaliger Freund des Verdächtigen behauptet haben, dieser habe ihm gesagt, er habe einen Keller auf einem anderen Grundstück, den er mit Blechen „wie Josef F.“ auskleiden wollte, schrieb die „Daily Mail“.

Polizei durchkämmt Erdreich
Die Polizei in Hannover war schon am Dienstag bis zum Sonnenuntergang auf der Parzelle am Stadtrand im Einsatz. Die Gartenparzelle liegt der „Bild“ zufolge nur knapp fünf Kilometer entfernt von der letzten gemeldeten Wohnadresse des Verdächtigen in Hannover. Er soll dort öfters auch in einem Wohnwagen gewohnt haben.

Mit einem Bagger sowie per Spaten und Harke durchkämmten Polizisten das Erdreich. Die Staatsanwaltschaft von Braunschweig hat bestätigt, dass Grabungen im Zusammenhang mit der 2007 aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwundenen dreijährigen Maddie McCann stehen.

43-jähriger Deutscher unter Verdacht
Der 43-jährige Deutsche, gegen den in diesem spektakulären Fall wegen Mordes ermittelt wird, soll nach dem Verschwinden der kleinen Britin in Hannover gelebt haben. Welche Verbindungen es zwischen dem Mann und der Kleingartenparzelle geben könnte, sagten die Ermittler ebenso wenig wie, was sie sich auf dem Gelände erhoffen zu finden. An der Polizeiaktion beteiligt war auch das Bundeskriminalamt (BKA).

Wie der Pächter der unmittelbar angrenzenden Nachbarparzelle sagte, war das Gartengrundstück zuletzt unbenutzt. Es befand sich kein Gartenhaus mehr darauf, auf dem Gelände wuchsen Brombeerbüsche und ein Kirschbaum. Vor Start der Grabungsarbeiten hatte die Polizei den Baum fällen und Buschwerk entfernen lassen. In den zwei Jahren, in denen er seine Parzelle nutze, habe er auf dem Nachbargrundstück niemanden gesehen, sagte der Pächter. Zu sehen war, dass die Polizei neben Erdreich auch Fundamente hatte wegbaggern lassen.

Verdächtiger schweigt
Der Verdächtige äußert sich nicht zu den Mordvorwürfen. „Nach Akteneinsicht sehen wir weiter“, sagte sein Anwalt Friedrich Fülscher am Dienstag. Das Landgericht Braunschweig hatte den 43-Jährigen Ende 2019 wegen schwerer Vergewaltigung unter Einbeziehung früherer Strafen zu sieben Jahren Haft verurteilt. Er hatte 2005 in Praia da Luz eine damals 72-jährige Amerikanerin vergewaltigt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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