Leichtsinn

Jugend schützt vor Corona nicht

Jugend schützt vor Corona nicht. Die Überraschung hält sich insgesamt in Grenzen - sowohl bei den Experten als auch in der Politik. Nach der ersten Schockstarre im Frühjahr, dem Aussitzen des Lockdowns und der nunmehr „neuen Normalität“ sinkt - trotz aller Warnungen - vor allem bei der jüngeren Generation das Risikobewusstsein rapide. Und das spiegelt sich wiederum bei der Zahl der Infizierten deutlich wider. Unterm Strich steckten sich zuletzt immer mehr junge Menschen mit dem Virus an - viele, ohne es überhaupt zu wissen. 

Symptomatisch dafür ist eben jener Cluster von St. Wolfgang, der seit Tagen nicht aus den Schlagzeilen findet: Zwei Drittel der dort 62 Infizierten sind zwischen 15 und 20 Jahre alt - Ferialpraktikanten, die sich wohl bei einer ausgelassenen Party infizierten. „Die Verschiebung in dem jüngeren Bereich sieht man auch in anderen, vor allem südländischen Ländern“, warnt Daniela Schmid, Epidemiologin bei der AGES, „das ist natürlich auch auf eine verstärkte abendliche Entertainment-Aktivität zurückzuführen.“ Sprich: Feiern statt Abstand, Sorglosigkeit statt Achtsamtkeit.

Bye, Bye Babyelefant.  
Da kommt die zerknirschte Erkenntnis des Gesundheitsministers gerade zur Unzeit: Bye, Bye Babyelefant, so heißt es bald für das lieb gemeinte Symbol dieser Krise. Wer das coronabedingte Abstandsgebot verletzt, wird künftig nicht mehr gestraft: Rudolf Anschober wird in den kommenden Tagen die entsprechenden Verordnungsteile außer Kraft setzen. Zudem räumte er nach dem Verordnungschaos in seinem Ressort Fehler ein: „Das darf nicht passieren und das ist einfach schlechte Arbeit gewesen, Punkt.“ Korrigiert werden muss so ziemlich alles, was im Ministerium aus dem Boden gestampft und vom Verfassungsgericht versenkt wurde. Nirgendwo auf der Welt schreibt der Minister selbst Verordnungen“, aber er trage natürlich die Letztverantwortung, meinte Anschober. Daher werde man nun eine Strukturveränderung im Haus angehen und das Ministerium „neu aufstellen“. Kann man Anschober deshalb einen Vorwurf machen, schnell reagiert zu haben, auch wenn Fehler passiert sind? Eher nicht, sagt das Bauchgefühl - dennoch wird dieser Umstand noch für sehr viele Diskussionen sorgen.

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