Tendenz alarmierend

Mehr Junge mit Coronavirus infiziert

Österreich
29.07.2020 06:01

Das Risikobewusstsein ist deutlich gesunken. Der Verlauf einer Infektion mit dem Coronavirus verläuft meist harmlos, aber die Gefahr bleibt. Unterdessen ist der Corona-Cluster in St. Wolfgang ausgezählt. 62 Fälle wurden ermittelt.

Die Überraschung hält sich insgesamt in Grenzen - sowohl bei den Experten als auch in der Politik. Nach der ersten Schockstarre im Frühjahr, dem Aussitzen des Lockdowns und der nunmehr „neuen Normalität“ sinkt - trotz aller Warnungen - vor allem bei der jüngeren Generation das Risikobewusstsein rapide. Und das spiegelt sich wiederum bei der Zahl der Infizierten deutlich wider. Unterm Strich steckten sich zuletzt immer mehr Junge mit dem Virus an. Eine alarmierende Tendenz, auf die Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) schon hingewiesen hat.

Lage im Salzkammergut stabilisiert sich langsam
Symptomatisch dafür ist eben jener Cluster von St. Wolfgang, der seit Tagen nicht aus den Schlagzeilen findet: Zwei Drittel der dort 62 Infizierten sind zwischen 15 und 20 Jahre alt - Ferialpraktikanten, die sich wohl bei einer Party infizierten. Nur eine einzige Person ist über 70. Zwei Lokale im Ort bleiben auf freiwilliger Basis bis 2. August geschlossen, die Sperrstunde wird für alle Gastgewerbebetriebe auf 23 Uhr vorverlegt.

„Die Verschiebung in dem jüngeren Bereich sieht man auch in anderen, vor allem südländischen Ländern“, so Daniela Schmid, Epidemiologin bei der AGES, „das ist natürlich auch auf eine verstärkte abendliche Entertainment-Aktivität zurückzuführen.“ Sprich: Die Disziplin lässt nach. Auch wenn die Infektion bei Jüngeren meist milde verläuft, die Gefahr bleibt. Abgesehen davon, dass Personen aus Risikogruppen angesteckt werden könnten.

„In Krankenhäusern herrscht weitgehend Ruhe“
„Dass es jetzt deutlich mehr jugendliche Infizierte gibt, ist logisch: Die Jungen wollen Spaß haben und sind schwer zu bändigen“, bringt es auch der Sozialmediziner Michael Kunze auf den Punkt, „ich sehe das nicht als bedrohlich an, weil die wichtigste Information aus den Krankenhäusern kommt. Dort herrscht weitgehend Ruhe. Auf den Intensivstationen liegen nur wenige Patienten.“

Gute Nachricht von der Wissenschaft
Die gute Nachricht kommt von der Wissenschaft: Derzeit geht ein vielversprechender Impfstoff in eine entscheidende Phase. Kunze: „Das schaut gut aus!“

Kronen Zeitung/krone.at

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