„Anders als bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis, die von heimischen Zecken übertragen wird, gibt’s gegen die durch die Hyalomma-Zecke übertragenen Krankheiten wie Fleckfieber oder das Krim-Kongo-Virus keine Impfung“, weiß Berhard Haberfellner, Sprecher der Tropenmediziner der Ärztekammer OÖ. Diese exotische Zeckenart ist mehr als doppelt so groß (siehe Bild) wie der heimische „Holzbock“ und kommt meist per „Anhalter“ nach Oberösterreich und kann sich wegen der steigenden Temperaturen aber auch hier halten – im Vorjahr wurde ein Exemplar auch in Braunau gefunden, heuer gab’s in Deutschland schon einen Fall von Fleckfieber durch diese Zecke.
Die Riesenzecke lebt in tropischen und subtropischen Gebieten. Die Nymphen der Tiere werden wahrscheinlich mit Zugvögeln zu uns gebracht und wenn das Wetter passt, entwickeln sie sich weiter.
Dr. Georg Duscher, aus OÖ stammender Parasitologe
42 FSME-Erkrankungen im Vorjahr
Wie hoch die Durchseuchungsrate bei der Riesenzecke ist, ist unbekannt. Beim Holzbock sind etwa ein Drittel mit Borreliose-Auslösern infiziert und fünf Prozent mit FSME-Erregern. Corona-bedingt gab’s heuer weniger Zecken-Impfungen, die Aktionen in den Bezirken Freistadt, Perg und Ried fielen aus, sonst kamen weniger Leute. „Bitte nachholen“, mahnen Experten. Im Vorjahr gab’s 42 FSME-Erkrankungen in OÖ, bundesweit 108.
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