Studie belegt

Schlaganfall: So wirkungsvoll ist Betreuung danach

Tirol
29.07.2020 09:00

Für Krebs- oder Herzinfarktpatienten hat die Medizin längst ein umfassendes Nachsorgeprogramm entwickelt. Beim Schlaganfall fehlt diese standardisierte Vorgangsweise. Eine von Innsbrucker Wissenschaftlern initiierte Studie belegt nun den Nutzen der Nachsorge und stellt ein Modell vor, das einfach und effektiv ist.

Alle 20 Minuten erleidet in Österreich ein Mensch einen Schlaganfall. Eine Forschungsarbeit der Medizinischen Universität Innsbruck zeigt nun, wie die Nachsorge nach Entlassung aus dem Krankenhaus erheblich verbessert werden kann. Unter die Lupe genommen wurde das sogenannte Stroke-Card-Konzept. Dieses sieht vor, dass die Teams des Akutkrankenhauses für Schlaganfallpatienten auch nach stationärer Entlassung für weitere drei Monate neben dem Hausarzt Ansprechpartner bleiben.

Personalisierte App hilft bei der Kontrolle
Nach der Entlassung können die Patienten mit einer personalisierten App ihre Risikofaktoren überwachen. Auch ein Nachsorgetermin im Krankenhaus ist Teil des Konzeptes. „Dieses Konzept ist verhältnismäßig einfach umzusetzen, sehr effektiv und für die Patienten motivierend“, fasst der Direktor der Innsbrucker Klinik für Neurologie, Stefan Kiechl, den Nutzen zusammen. Die Untersuchung belegt, dass die Lebensqualität für Betroffene steigt und die Gefahr weiterer Schlaganfälle und anderer Folgeerkrankungen sinkt. Das Risiko konnte von 8,3 Prozent auf 5,4 Prozent, also um etwa ein Drittel, reduziert werden.

Die nun veröffentlichte Studie wurde von den Ärzten der Innsbrucker Klinik für Neurologie initiiert. In Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien konnten 2149 PatientInnen in die Untersuchung eingeschlossen werden.

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