Mehr Verantwortung

Pöltls große Chance - eine „Bubble“ als Bühne

Sport-Mix
27.07.2020 11:28

Auf Jakob Pöltl wartet eine große Chance. Wegen Ausfällen bei seinen San Antonio Spurs darf sich der Wiener bei der Fortsetzung der Basketball-Profiliga NBA auf eine größere Rolle einstellen. Acht Spiele bestreitet jedes der 22 verbliebenen Teams ab Donnerstag in der „Bubble“ in Disney World in Orlando, ehe die Play-offs starten. Pöltl kann sich in Florida auch für einen neuen Vertrag empfehlen.

San Antonio ist im Rennen um die Play-off-Plätze im Hintertreffen. Topstar LaMarcus Aldridge (hinten im Bild) und Trey Lyles, die wie Pöltl als Center eingesetzt werden können, stehen nicht zur Verfügung. „Ich werde einiges mehr Verantwortung haben“, erklärte Pöltl. „Aber ich bin recht zuversichtlich.“ In den ersten beiden Testspielen hatte er eine gute Figur abgegeben. Ein drittes folgt am Dienstag gegen Indiana, ehe es am Freitag (2.00 Uhr in der Nacht auf Samstag) gegen die Sacramento Kings ernst wird.

„Ich sehe es auf jeden Fall als eine Chance, mich zu beweisen“, sagte Pöltl über die neue Situation. „Das ist eine Rolle, die ich in Zukunft haben will.“ In der Startformation winken mehr Einsatzzeit und Einfluss. Seine Mentalität bleibe aber die gleiche, betonte der 24-Jährige. „Im Endeffekt bleibe ich der Typ Spieler, der ich bin. Ich helfe dort, wo es geht. Ich spiele für den Sieg und nicht für Stats.“

Der Vertrag des Österreichers läuft mit Saisonende aus. Mit starken Leistungen in Florida kann er sich für eine höher dotierte Verlängerung oder einen Klubwechsel empfehlen. Pöltl: „Wir spielen gegen ein paar sehr starke Teams. Wenn ich da meine Rolle erfülle, ist das ein gutes Zeichen, was meine Zukunft angeht.“

Von den wichtigsten Spielen seiner mittlerweile vierjährigen NBA-Karriere wollte der 2,13-Meter-Mann deswegen zwar nicht sprechen. Große Bedeutung hätten sie aber für sein Team, mit dem er erstmals die K.o.-Phase verpassen könnte. „Die Spiele sind wichtig, weil es um die Wurst geht.“

Kampf um Platz 9
San Antonio fehlen als Tabellenzwölftem der Western Conference vier Siege auf die achtplatzierten Memphis Grizzlies. Das Regulativ nach der Corona-Pause eröffnet aber eine Hintertür: Beträgt der Rückstand des Neunten auf den Achten am Ende nicht mehr als vier Siege, bestreiten die beiden Teams eine Serie um den letzten Play-off-Platz. Der Neunte müsste in dieser allerdings beide Partien gewinnen. „Wir sind nicht so weit weg vom neunten Platz“, sagte Pöltl. Fünf Teams rittern darum. Pöltl: „Es wird eine Challenge, aber dafür sind wir hier.“

Gelingt den Texaner der Coup, wären sie mit ihrer 23. Play-off-Teilnahme in Folge (seit 1998) alleiniger Rekordhalter der NBA. Für Pöltl spielt das eine untergeordnete Rolle. „Wir sind alle ehrgeizig und wollen so weit wie möglich kommen. Das ist unsere Motivation, deswegen wollen wir in die Play-offs - und weil es eine Comeback-Story wäre nach einer eher holprigen Saison.“

Es ist in jedem Fall eine nie da gewesene. Viereinhalb Monate war die Spielzeit wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochen. Pöltl hofft auf einen positiven Effekt des Neustarts mit Geisterspielen im TV, nämlich, „dass es den Leuten einen Grund gibt zu Hause zu bleiben“. Die USA sind weiterhin das Land mit den meisten Infizierten weltweit. In der „Bubble“ fühlt sich Pöltl aber sehr sicher. „Die Sicherheitsvorkehrungen sind übermäßig, fast schon übertrieben.“ Das sei aber auch so angekündigt gewesen.

Pöltl trägt „Black Lives Matter“
Die Anti-Rassismus-Bewegung soll durch Corona nicht aus den Schlagzeilen verschwinden. Pöltl hat sich entschieden, mit Wiederbeginn der Bewerbsspiele den Schriftzug „Black Lives Matter“ statt seinem Namen auf dem Leiberl zu tragen. „Es liegt an uns als Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen und größeren Einfluss auf die Gesellschaft haben, das Thema am Leben zu erhalten und da weiterhin Druck zu machen. Hoffentlich sehen das viele Leute ähnlich und bleiben auch am Ball.“

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(Bild: KMM)



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