Es hätte nicht viel gefehlt und die bekannte Penicillin-Produktion in Tirol (Werk Kundl) wäre vom Novartis-Konzern nach Asien verkauft worden. In intensiven Verhandlungen ist es Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck gelungen, diese so wichtige Pharma-Sparte für Österreich längerfristig abzusichern.
Ministerin Schramböck: „Wir haben uns mit dem Konzern darauf einigen können, dass das Werk in Kundl um 150 Millionen Euro ausgebaut wird, 50 Millionen davon stellen wir von der Regierung durch verschiedene Förderungen bereit.“ Ursprünglich wollte der Novartis-Konzern weitere Produktionen Richtung Asien verlagern, in dem Zusammenhang wurde auch über das Werk Kundl diskutiert.
Jetzt aber konnte Ministerin Schramböck (ÖVP) mit dem Novartis-Konzernboss Richard Saynor und Österreich-Chef Michael Kocher vereinbaren, dass Kundl so ausgebaut wird, dass von hier aus der gesamte europäische Markt versorgt wird.
Penicillin ist als Breitband-Antibiotikum extrem begehrt. Schramböck: „Umso wichtiger ist es, dass wir die Erzeugung im Land halten konnten. Die Corona- Krise hat allen bewusst gemacht, dass wir die Pharma- Produktion nicht weiter Richtung China und Indien abwandern lassen sollten.“
5000 Mitarbeiter an vier Standorten in Österreich
Insgesamt beschäftigen der Novartis-Konzern und seine Tochterfirma namens Sandoz rund 5000 Mitarbeiter an vier Standorten in Österreich. Kundl wird dabei zum Kompetenzzentrum der Penicillin-Erzeugung ausgebaut; auch das Land Tirol unterstützt die Aktion mit rund fünf Millionen Euro.
Georg Wailand, Kronen Zeitung
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