Fotokünstler Bergmann

Mit viel G´spür und Herz hinter der Linse

Steiermark
25.07.2020 20:00

Seine Fotos zieren die Steiermark, waren aber auch schon im berühmten „Playboy“: Künstler Bernhard Bergmann über die besten Bilder - die er nie gemacht hat.

Die Landwirtschaftskammer punktet gerade, wie berichtet, mit einer lässigen Kampagne, zeigt auf Tausenden Plakatwänden „echte“ Bauern, die richtig sympathisch rüberkommen, bei ihrer täglichen Arbeit. Der Mann hinter der Linse, der die Steirer so authentisch abgebildet hat, ist Bernhard Bergmann. Der sich trotz der Riesenerfolge, die er schon eingefahren hat, ehrlich freut, dass seine Fotos so prominent und flächendeckend zu sehen sind.

Es steckt viel Herzblut drinnen, wie in all seinen Projekten. Das Buch über die Oststeiermark, die Region, in der Bergmann selbst lebt, wurde den Händlern quasi aus der Hand gerissen, jetzt ist es in einer zweiten Auflage erschienen.

So hat der studierte Theaterwissenschafter die „Zettelwirtschaft“ der bekannten Schokomanufaktur Zotter bildhaft in Szene gesetzt - er schildert uns in einem Buch aber auch, wie das so war mit den Römern und Kelten, damals, „als die Barbaren baden gingen“ (so der Titel). Die Fotos des charismatischen und fröhlichen Oststeirers sind schon im renommierten „Geo“-Magazin erschienen - oder im „Playboy“! „Ich hatte aber keine hübschen Mädchen, sondern Männer und Autos zum Thema“, grinst er.

Seine große Passion ist die Reportage, „weil sie so viel beinhaltet. Natur, Kultur, den Menschen. Ich halte sie für die Königsdisziplin.“ Bilder, die eine Geschichte erzählen - sein bekanntestes, die alte Greißlerei in Blaindorf, erzählt eine solche. „Es gehört zu meinen persönlichen Lieblingsbildern, weil es so viel sagt.“

Der größte Anspruch des Familienvaters ist es, „Zeit, Ort und Handlung auf einen einzigen Moment zu verdichten. Diesen speziellen Moment zu erwischen. Den, der sich nie wiederholen lässt.“ So versteht man auch seine Antwort auf die Frage, welches Bild aus seinem Repertoire er selbst für sein bestes hält: „Jenes, das ich nie gemacht habe. Nur gesehen“

So wie jenes damals in der Mongolei: „Ein Vater, in einfachen Verhältnissen, hat Brot in einem Ofen gebacken. Davor saß seine Tochter auf einem Tresen. Sie hat das frische Brot gebrochen. Das Licht, das da einfiel, ihre Zöpfe, ihr verzücktes Lächeln über die Köstlichkeit, das war das perfekte Foto. Das ich nie gemacht hab’.“

Wir freuen uns indes über jene schönen, die er gemacht hat.

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