USA an erster Stelle

Corona-Infizierte: Zahl steigt weltweit weiter an

Ausland
25.07.2020 19:55

Das Coronavirus hat weite Teile der Welt weiterhin fest im Griff: So steigt die Zahl der Corona-Infizierten in den USA weiter steil an. Am Freitag wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität den zweiten Tag in Folge mehr als 70.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Andere Länder kämpfen bereits mit einer zweiten Infektionswelle: Im spanischen Katalonien wurden wegen stark steigender Infektionszahlen alle Diskotheken geschlossen. Im Corona-Vorbild Südkorea wurde indessen der höchste Anstieg seit fast vier Monaten registriert. Sao Paulo in Brasilien verschiebt den Karneval im kommenden Jahr, Rio de Janeiro folgte am Samstag und sagte den weltberühmten Karneval ebenfalls ab.

Weltweit wurden bis Samstagmittag 15,8 Millionen Infektions- und 639.981 Todesfälle registriert, wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Angaben hervorging. Die Zahl der täglichen Neuansteckungen war am Donnerstag und Freitag mit jeweils über 280.000 die höchste seit dem Beginn der Pandemie. Auch die WHO zeigte sich in den vergangenen Tagen angesichts der steigenden Zahlen zunehmend in Sorge.

USA weltweit an erster Stelle
Mit 74.000 Neuinfektionen und 1157 neu hinzugekommenen Todesopfern stieg die Zahl der nachgewiesenen Infektionen in den USA bis Freitagabend auf 4,1 Millionen, die Zahl der Todesopfer auf mehr als 145.000. Die USA liegen damit weltweit an erster Stelle der am härtesten betroffenen Staaten. Nach einem Rückgang im Frühsommer steigen die täglichen Fallzahlen inzwischen wieder stark an, vor allem in Bundesstaaten wie Kalifornien, Texas und Florida.

Wegen der Corona-Pandemie hat US-Präsident Donald Trump mittlerweile auch den Parteitag der Republikaner Ende August in Florida abgesagt. „Der Zeitpunkt für die Veranstaltung ist nicht richtig“, gab Trump im Weißen Haus bekannt. „Ich muss das amerikanische Volk beschützen.“ Seine formelle Nominierung zum Kandidaten für die Wahl am 3. November soll nun in kleinerem Rahmen in Charlotte im Bundesstaat North Carolina erfolgen.

Steigende Zahlen: Katalonien schließt alle Discos
Auch in Spanien schnellen knapp einen Monat nach Aufhebung der strikten Ausgangssperren die Infektionszahlen wieder in die Höhe: Am Freitag meldeten die Behörden 280 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden. Damit verdreifachte sich die Zahl innerhalb der vergangenen zwei Wochen. Rund die Hälfte der neuen Fälle wurde in Katalonien im Nordosten Spaniens registriert.

Kataloniens Regionalregierung ordnete daher die Schließung sämtlicher Diskotheken und Konzertsäle mit Tanzfläche an. Seit Samstag gilt zudem eine Sperrstunde um Mitternacht für Bars, Restaurants, Spielhallen und Casinos. Die verschärften Regelungen gelten zunächst für zwei Wochen.

Bereits vor einer Woche hatte die katalanische Regionalregierung für Barcelona und einige Vororte wieder strenge Ausgangsbeschränkungen eingeführt. Betroffen sind rund vier Millionen Menschen. Auch in anderen Gebieten Spaniens wurden zuletzt wieder neue Infektionsherde gemeldet. Seitdem gilt in mehreren Regionen, darunter den Balearen, eine verschärfte Maskenpflicht.

Tschechiens Premier Babis schließt zweiten Lockdown aus
Trotz steigender Infektionszahlen hat der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis einen zweiten landesweiten Lockdown für sein Land ausgeschlossen. „In erster Linie müssen wir an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen appellieren“, sagte Babis am Samstag der Onlineausgabe der Zeitung „Pravo“. Zuletzt war die Zahl der täglichen Neuinfektionen wieder über die Marke von 200 gestiegen. Am Freitag kamen 281 Fälle hinzu, wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. Insgesamt gab es bisher 15.081 bestätigte Fälle. 369 Menschen starben.

Ungeachtet dessen kamen auf einem Privatgrundstück südlich von Prag mehr als 2000 Menschen zu einer Technoparty zusammen. Die Aktion war bei den Behörden nicht angemeldet. Die Polizei beobachte die Lage, unter anderem auch unter Einsatz eines Hubschraubers, teilte eine Sprecherin mit. Das Gesundheitsamt will prüfen, ob alle Hygienevorschriften eingehalten werden.

China hat am Freitag 34 neue Corona-Fälle registriert. Am Vortag seien es noch 21 gewesen, wie die Gesundheitskommission am Samstag mitteilte. Von den Neuinfektionen seien allein 20 in der weit westlich gelegenen Region Xinjiang aufgetreten. Neun befanden sich in der nordöstlichen Provinz Liaoning, während es sich bei den übrigen fünf Neuinfektionen um importierte Fälle handelte. Bisher wurden damit offiziell 83.784 Corona-Fälle bestätigt. Die Zahl der Covid-19-Toten verblieb bei 4634.

Höchster Anstieg seit fast vier Monaten in Südkorea
In Südkorea, das immer wieder als Vorbild im Kampf gegen das Coronavirus bezeichnet wird, wurde am Samstag der höchste Anstieg neuer Infektionen seit fast vier Monaten registriert. Nach Behördenangaben steckten sich 113 Menschen an, 86 von ihnen waren zuvor im Ausland. Damit wurden zum ersten Mal seit dem 1. April mehr als 100 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden registriert. Mehr Infektionen wurden in dem asiatischen Land nur am 31. März registriert, als die Behörden 125 neue Fälle meldeten. Die Zahl der insgesamt verzeichneten Infektionen liegt nun bei 14.092.

Südkorea war eines der ersten Länder, in denen sich das Coronavirus nach seiner Entdeckung in China ausbreitete. Die Behörden bekamen das Virus aber durch ein umfangreiches Programm zur Fallverfolgung, Testung und Behandlung der Infizierten unter Kontrolle, ohne auf Ausgangssperren zurückgreifen zu müssen.

Erste Neuinfektion in Vietnam seit fast hundert Tagen
In Vietnam, wo die Ausbreitung des Coronavirus dank schneller und rigoroser Quarantäne-Maßnahmen und einer intensiven Rückverfolgung der Fälle schon seit Ende April als eingedämmt galt, meldeten die Behörden die erste Neuinfektion seit fast hundert Tagen. In der Stadt Danang wurde ein 57-jähriger Mann positiv auf das Virus getestet, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Sein Fall gilt demnach als die erste lokale Übertragung seit dem 16. April.

Karneval und Silvesterparty in Brasilien abgesagt
Brasiliens größte Stadt Sao Paulo verschob indessen den Karneval im kommenden Jahr auf unbestimmte Zeit. Den Sambaschulen und den Veranstaltern des Straßen-Karnevals sei klar, dass im Februar wegen der Corona-Pandemie kein Karneval möglich sei, sagte Bürgermeister Bruno Covas. Die Silvesterparty an der Copacabana wurde dann am Samstag ebenfalls abgesagt. Die Feier mit bis zu drei Millionen Besuchern in der Bucht von Rio de Janeiro könne in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden, berichteten Medien am Samstag unter Berufung auf die städtische Tourismusagentur Riotur.

Brasilien ist nach den USA das am meisten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. In dem südamerikanischen Land wurden bisher bereits mehr als 2,3 Millionen Infektionen nachgewiesen, mehr als 85.000 Brasilianer starben.

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