Nach ÖBB-Abrechnung

Haberzettl sieht sich in jahrelanger Kritik bestätigt

Österreich
11.09.2010 09:41
Wilhelm Haberzettl, oberster Bahngewerkschafter und stellvertretender Chef der ÖGB-Teilgewerkschaft vida, sieht sich durch die Aussagen des neuen ÖBB-Chefs Christian Kern in seiner langjährigen Kritik am ÖBB-Management bestätigt. Er ortet die Hauptursache der heutigen Probleme in der ÖBB-Reform ab 2003.

Kern selbst streute er am Samstag Rosen: Dieser sei "sicherlich einer der besten Manager" für den Job, es habe ihn "überrascht, dass ein Spitzenmanager in dieser Klarheit" die Probleme des Unternehmens öffentlich analysiere. Kern hatte am Freitag nach 100 Tagen Amtszeit mit dramatischen Aussagen über den Zustand der Bundesbahnen aufhorchen lassen (siehe Infobox).

"Die Realität ist der traurige Beweis, dass wir recht hatten", sagte der sozialdemokratische Gewerkschafter am Samstag im Ö1-"Morgenjournal". Die Gewerkschaft bzw. Belegschaftsvertretung habe immer schon "laut aufgeschrien", sei aber immer "abgetan" und im Aufsichtsrat überstimmt worden, klagte er: "Heute ist es fast unmöglich, die Probleme zu lösen."

"Dummheiten" ins Gesetz geschrieben
Die Quelle des Übels ortet Haberzettl in der 2003 von der ÖVP/FPÖ-Regierung durchgeführten ÖBB-Reform sowie in der Reform der Reform im Jahr 2009 und der damit einhergehenden Zusammenlegung der Infrastrukturgesellschaften. Damals seien aus politischen Gründen wieder "Dummheiten" in das Gesetz geschrieben worden.

Es werde in den ÖBB einen "flexibleren Personaleinsatz" geben müssen, räumte Haberzettl ein. Das ÖBB-Personal könne die Lasten der geplanten Einsparungen in Höhe von 500 Millionen Euro aber nicht alleine schultern. Die Öffentlichkeit müsse sich künftig daran gewöhnen, auf "liebgewordene Eigenschaften" der Bahn zu verzichten. Er gehe "davon aus, dass eine starke Veränderung im Management geplant ist", sagte der Spitzengewerkschafter.

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