„Von Gedanken gequält“

Brechstangen-Attacke auf Vater: Täter eingewiesen

Wien
24.07.2020 12:54

Ein psychisch Kranker, der am März 2020 mit einer Brechstange auf seinen Vater losgegangen war, ist am Freitag vom Wiener Landesgericht in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden. Die Entscheidung ist bereits rechtskräftig.

Nach einer Ausbildung zum IT-Techniker tat sich der 22-Jährige schwer, beruflich Fuß zu fassen. Seine Krankheit dürfte dabei eine wesentliche Rolle gespielt haben. Seinen Eltern, bei denen er wohnte, fiel auf, dass sich der Sohn zusehends psychisch auffälliger verhielt. Er weigerte sich jedoch, einen Psychiater zu konsultieren, und zog sich verstärkt in sein Zimmer zurück.

Auf Vater losgegangen
Weil sie befürchteten, der Sohn könnte dort verbotene Substanzen konsumieren, legten die Eltern darauf Wert, dass die Tür stets offen blieb. Der 22-Jährige sperrte sich daraufhin drei Tage lang ein und reagierte nicht mehr auf die besorgten Eltern. Schließlich schlug der Vater mit der Faust ein Loch in die Tür und versuchte, in den Raum zu gelangen. Da stand plötzlich sein Sohn mit einer Brechstange vor ihm und schlug zu. Der Angegriffene erlitt eine Rissquetschwunde.

„Mit Gedanken gequält
Er habe versucht, in seinem Zimmer Bewerbungen zu schreiben, sei aber „mit schizophrenischen Gedanken gequält“ worden, berichtete der 22-Jährige nun einem Schöffensenat. Sein Vater sei unvermutet auf ihn losgegangen: „Er war sehr tödlich auf mich.“ Er habe sich nur gewehrt.

Gerichtspsychiater Peter Hofmann bescheinigte dem jungen Mann eine ausgeprägte paranoide Schizophrenie. Um diese in den Griff zu bekommen und keine Gefahrenquelle für seine Mitmenschen mehr zu sein, wurde vom Gericht dessen Unterbringung im Maßnahmenvollzug verfügt.

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