Linz neue Krisenregion

Der Mangel an Hausärzten ist weiter gestiegen

Oberösterreich
24.07.2020 11:00
Besorgniserregend! Die Zahl der unbesetzten Allgemeinmedizin-Kassenstellen ist in Oberösterreich im Vergleich zum Jahresbeginn um vier und damit auf 32 gestiegen. Waren vor wenigen Jahren noch die Randbezirke akut betroffen, hat sich die Lage nun in Linz extrem zugespitzt. In der Stadt fehlen neun Hausärzte.

„Linz hat sich zu einer Krisenregion entwickelt“, diagnostiziert auch Wolfgang Ziegler, stellvertretender Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte bei der Ärztekammer. Einer der Gründe für das Fehlen von gleich neun Hausärzten: Sie dürfen keine Hausapotheke führen und müssen dadurch auf ein Zusatzeinkommen verzichten.

Ärzte wandern ins Ausland ab
Der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FP) sieht Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) gefordert. „Jedes Jahr wandern rund 40 Prozent der Absolventen eines Medizinstudiums ins Ausland ab. Der Gesundheitsminister muss dringend mit der Ärztekammer in einen intensiven Austausch treten, um fertig ausgebildete Mediziner im Land zu behalten. Es braucht eine bundesweite Strategie, wie der Ärztemangel gelöst werden kann“, sagt Raml.

Hoffnungslose Suche
Doch nicht nur in der Landeshauptstadt ist die Lage angespannt. Im Bezirk Vöcklabruck werden in der Stadt Vöcklabruck, Vöcklamarkt, Ottnang und Regau seit langem Ärzte für Allgemeinmedizin gesucht. In der Stadt Braunau stehen ebenfalls schon seit längerem zwei Praxisstellen leer. Auch in Ried sowie Tumeltsham scheint die Suche hoffnungslos.

Erfreulich: Laut Ärztekammer wird es in den Bezirken Vöcklabruck, Linz-Land und der Stadt Linz im Oktober eine Neueröffnung einer Hausarzt-Praxis geben, im Bezirk Eferding sogar zwei.

Mario Zeko, Kronen Zeitung

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