Carabinieri in Haft

Polizisten in Drogenhandel und Folter verwickelt?

Ausland
22.07.2020 21:56

In der italienischen Stadt Piacenza soll eine Gruppe von Polizisten schwere Straftaten wie Folter, Erpressung und Drogenhandel begangen haben. Ein Großteil der Beamten einer Polizeistation ist von den Vorwürfen betroffen. Sieben Carabinieri der Station Levante seien festgenommen worden. Unter anderem wird den Sicherheitskräften vorgeworfen, Dealer während des Lockdowns mit Dokumenten beliefert zu haben. 

Neben den betroffenen Polizisten wurden noch zwölf weitere Personen festgenommen. Auch ein Leiter der Polizeistation befinde sich unter Hausarrest, schrieb die Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch. Untersuchungen gegen viele weitere Polizisten liefen, die Dienststelle sei geschlossen worden. „Es fällt mir schwer, diese Personen Carabinieri zu nennen, denn ihr Verhalten war kriminell“, sagte eine Staatsanwältin vor der Presse in Piacenza in der Region Emilia-Romagna.

Die Taten wurden seit 2017 und auch während des Corona-Lockdowns im März und April verübt. So sollen die Carabinieri unter anderem Kontakte zu Drogendealern gepflegt haben, denen sie Dokumente lieferten. Diese hätten es den Dealern ermöglicht auch während des Lockdowns nach Mailand zu fahren und Rauschgift zu liefern. Außerdem seien festgenommene Migranten gefoltert worden.

Enge Kontakte zu Drogendealern
Die Ermittlungen kamen den Angaben nach durch eine Anzeige eines Beamten ins Rollen. Sie liefen seit Längerem und seien dann etwa mit Abhörmaßnahmen verstärkt worden. Das Generalkommando der Carabinieri teilte in Rom mit, dass die Beschuldigten vom Dienst suspendiert worden seien. Der zuständige Verteidigungsminister Lorenzo Guerini sicherte den Justizbehörden Zusammenarbeit zu. 

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