Engpass

Warten auf Termin: Kein Lungenarzt in Floridsdorf

Wien
23.07.2020 06:00

Kein Ruhmesblatt für die Wiener Gesundheitsversorgung: In Floridsdorf - einem Bezirk mit so vielen Einwohnern wie die Stadt Salzburg - ordiniert derzeit kein einziger Lungenfacharzt. Zumindest keiner mit Kassenvertrag. Und das in der Corona-Zeit! Leidtragende sind Patienten, die lange auf einen Termin warten müssen.

Ein langgedienter Mediziner ging in Pension und hat seine Praxis mit Ende Juni geschlossen. Und die einzig verbliebene Kassen-Pulmologin im Bezirk ist mehrere Wochen auf Urlaub. „Nach stundenlangen Telefonaten habe ich endlich einen Kontrolltermin für Ende August erhalten“, sagt der frühere Vize-SVA-Chef Willy Turecek (SPÖ).

„Wienweit gibt es 300 Kassenstellen zu wenig“
Die Ärztekammer bestätigt den aktuellen Engpass. „Wienweit gibt es 300 Kassenstellen zu wenig. Das muss sich ändern“, fordert Kammerpräsident Thomas Szekeres. Nicht nur Lungenfachärzte, auch Kindermediziner und Psychiater würden fehlen. Generell sei die Ärztedichte in Floridsdorf und Donaustadt geringer als in anderen Stadtteilen Wiens, erklärt Szekeres.

Grund: Es gebe immer mehr Patienten (durch hohen Zuzug), aber tendenziell weniger Stellen. Die Gesundheitskasse (ÖGK) weist die Kritik zurück: „In der Versorgungsdichte liegt Wien deutlich über dem österreichweiten Durchschnitt“, heißt es.

Alex Schönherr, Kronen Zeitung

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