Tiroler Tourismuskrise

Großes Gästeminus trotz erster Reisefreiheiten

Tirol
22.07.2020 12:00

Tirols Tourismus geht durch ein Jammertal. Im Juni kamen um fast 70 Prozent weniger Gäste. Das belegt die nun vorliegende Bilanz. Auch viele Österreicher blieben trotz erster Reisefreiheiten und Trend zum Heimaturlaub bisher aus. Doch jetzt wächst die Zuversicht in der Branche.

Nach dem Totalausfall im Mai lag die Hoffnung der heimischen Betriebe im Juni vor allem auf Inlandsgästen. Diese spielen in Tirol eine vergleichsweise geringe Rolle, machen nur elf Prozent aus. Daher verwundert es kaum, dass Tirol vom (verordneten) Trend zum Heimaturlaub weniger als andere Bundesländer profitiert. 91.000 Österreicher kamen im Juni - ein Minus von 33 Prozent. Florian Phleps, Geschäftsführer der Tirol Werbung, weist auf Ausnahmen hin: Betriebe, die bisher schon auf den österreichischen Gast setzten. „In fast drei Viertel dieser Betriebe ist die Buchungslage heuer gleich gut oder sogar besser als im Vorjahr“, sagt Phleps.

Viele Deutsche bleiben aus
Durch die Grenzschließung bis Mitte Juni waren die Einbußen am internationalen Markt dramatisch: 635.000 Gäste weniger als im Juni des Vorjahres bedeuten ein Minus von 71 Prozent. Besonders hart trifft Tirol das Ausbleiben deutscher Gäste. Im heurigen Sommer kamen bisher nur etwas mehr als 200.000 Deutsche. Im Vorjahr waren es bis Ende Juni 800.000.

Einbruch in Innsbruck massiv
Mit einem blauen Auge davonkommen - das ist die leise Hoffnung der Touristiker für den Sommer. Für die Stadt Innsbruck wird es mehr als ein blaues Auge. Die Einbußen betragen bisher 85 Prozent. „Die Stadt lebt vom internationalen Tourismus. Jede Reiseeinschränkung trifft uns besonders hart“, konstatiert Innsbrucks Tourismus-Geschäftsführerin Karin Seiler.

Hoffen auf den August
In klassischen Ferienregionen gehen zumindest jetzt im Juli die Auslastungszahlen nach oben. Laut einer Umfrage der Tirol Werbung ist die Buchungslage deutlich besser als befürchtet. „Viele Buchungen kommen kurzfristig herein. Auch für Herbst gibt es Zuversicht, zumal die Ferienlage günstig ist und bei stabiler Corona-Situation ebenfalls mit kurzfristigen Buchungen zu rechnen ist“, erklärt Phleps.

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