Aktie auf Höhenflug

2,1 Milliarden Dollar für Tesla-Chef Elon Musk

Web
22.07.2020 10:53

Wegen des Höhenflugs der Tesla-Aktie hat Konzernchef Elon Musk seit Dienstag Anspruch auf einen Geldsegen von 2,1 Milliarden Dollar. An diesem Tag erreichte der E-Auto-Hersteller über einen Zeitraum von sechs Monaten einen durchschnittlichen Börsenwert von 150 Milliarden Dollar. Damit sicherte sich Musk Anspruch auf die zweite von insgesamt zwölf vereinbarten Options-Tranchen.

Die erste wurde im Mai gültig. Jede Tranche gibt dem Konzernchef das Recht, 1,69 Millionen Anteilsscheine zum Preis von je 350,02 Dollar zu erwerben. An der Börse waren die Papiere zuletzt knapp 1600 Dollar wert. Musk könnte die beiden Tranchen damit für je 2,1 Milliarden Dollar einlösen. Der 49-jährige Manager bezieht kein Festgehalt. Bezahlt wird er ausschließlich in Form der abgesprochenen Optionen, sofern die Vorgaben erfüllt sind. Die Hoffnung auf starke Autoverkäufe gibt dem Tesla-Kurs mächtig Auftrieb. Im vergangenen Jahr legte er um mehr als 500 Prozent zu.

Während Musk dank Teslas Börsen-Hype immer reicher wird und sich in den Milliardärs-Charts wie der „Forbes“-Liste oder dem „Bloomberg Billionaires Index“ immer weiter in Richtung der Spitzenplätze vorschiebt, hat das Unternehmen nach wie vor viele Skeptiker. Trotz der jüngsten Erfolgswelle zählt Tesla weiterhin zu den Konzernen, auf deren Kursverfall die größten Wetten am Finanzmarkt laufen. Doch für die „Short-Seller“, über die Musk sich jüngst mit roten Satin-Shorts im Tesla-Fanshop lustig machte, wird es immer enger. Denn auch abseits der Börse macht der E-Autobauer große Fortschritte.

Liefert Musk weiter schwarze Zahlen?
Während der globale Automarkt von der Coronakrise ausgebremst wurde, brachte Tesla zuletzt überraschend viele Autos an die Kundschaft. Das ist eigentlich auch wenig überraschend, da es schon vor der Pandemie lange Wartelisten für Teslas Model 3 und Model Y gab und Musks Firma traditionell auf den Online-Vertrieb setzt, weshalb ihr geschlossene Autohäuser weniger ausmachen als der Konkurrenz. Nun steht Tesla vor einem Meilenstein, der Musks Firma den Weg zum Aufstieg in die US-Börsenelite im Leitindex S&P 500 ebnen könnte. Eine entscheidende Voraussetzung dafür sind vier Quartale mit schwarzen Zahlen in Serie.

Am Mittwochabend will Tesla seine Ergebnisse für das abgelaufene zweite Quartal vorlegen. Alle Augen am Markt richten sich darauf, ob der US-Konzern nach drei Vierteljahren mit schwarzen Zahlen erneut einen Gewinn abliefert und so seine bisher längste Strecke der Profitabilität ausbaut.

Geringe Stückzahlen
Musks Zweifler weisen indes immer wieder darauf hin, dass Tesla bis jetzt nur an der Börse eine echte Größe ist. Tatsächlich fertigt das Unternehmen trotz immenser Investitionen und rasanter Expansion im Vergleich zu den etablierten Branchenschwergewichten bisher noch recht geringe Stückzahlen. Toyota etwa lieferte im jüngsten Quartal mit 398.029 Neuwagen allein in den USA mehr aus als Tesla im gesamten vergangenen Jahr weltweit. So zeigt der Hype auch, wie abgekoppelt der Börsenhandel von den realwirtschaftlichen Grundlagen sein kann.

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