Parasiten & Co.

Tiergesundheit auf Reisen: Das sollten Sie wissen!

Sommer mit Tier
22.07.2020 06:02

Der Urlaub soll unvergesslich sein - aber bitte nicht aus den falschen Gründen! Denn aufgrund des Klimawandels treten in Österreich mittlerweile Krankheiten auf, die wir bislang nur aus dem Mittelmeerraum kannten.

Viele Menschen plagt bei längeren Autofahrten die Übelkeit - und unseren vierbeinigen Freunden geht es oft genauso. Jeder sechste Hund soll unter Reisekrankheit leiden, heißt es. Man sollte seinen Vierbeiner daher schonend an Autofahrten heranführen. Bitte vor dem Losfahren nicht füttern und eine geeignete Hundebox bereitstellen, die Ihrem Begleiter eine Sicht aus dem Fenster ermöglicht. Denn wie beim Menschen auch handelt es sich um eine Bewegungsübelkeit, die durch die Beobachtung der Umgebung gelindert werden kann. Zusätzlich sorgt die Box für deutlich mehr Sicherheit. Wer der Reiseübelkeit mit Homöopathie oder Medikamenten Herr werden will, sollte keinesfalls selbst herumexperimentieren, sondern mit einem erfahrenen Tierarzt sprechen. Wir wünschen eine gute Fahrt!

Giardiose
Der Einzeller Giardia intestinalis sorgt bei Hunden für böse Durchfälle, die besonders für sehr junge oder alte sowie kranke Tiere gefährlich werden können. Der Parasit ist sehr hartnäckig. Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung muss die Umgebung des Hundes gründlich gereinigt werden. Achten Sie auf das Hauptsymptom: Schleimiger Durchfall, oftmals blutig, und gehen Sie rasch zum Veterinär Ihres Vertrauens!

Herzwurm
Durch den Stich einer Mücke können die Larven dieses Wurmes in den Körper Ihres Hundes gelangen. Die Folge: Bis zu 30 Zentimeter lange Parasiten wachsen im Herzen heran, oftmals nimmt auch die Lunge Schaden. Die Infektion kann sich durch Atembeschwerden und Husten äußern. Da die Behandlung bei schwerem Befall zunehmend kompliziert wird, setzen Sie auf regelmäßige Entwurmung mit passenden Mitteln!

Leishmaniose
Leishmanien sind besonders schädlich: Übertragen durch eine Sandmücke greift ein Blutparasit die Organe des Hundes an. Unbehandelt endet die Infektion meist tödlich und die vollständige Heilung ist selten. Von Leishmaniose betroffene Tiere sind lebenslang auf Medikamente angewiesen. Klären Sie mögliche Maßnahmen zum Schutz vor den Mücken vor der Reise mit Ihrem Tierarzt ab!

Babesiose
Auch die Babesien sind Einzeller, die sich im Blut des Hundes verbreiten. Symptome sind Müdigkeit und Fieber, später Gelbsucht und ein rot eingefärbter Urin. Die Erkrankung kann lebensbedrohlich werden. Eine Behandlung ist meist langwierig und oftmals mit starken Nebenwirkungen verbunden. Daher: Den Hund bitte vor der Auwaldzecke - sie ist der Überträger - mit geeigneten Präparaten schützen!

Ehrlichiose
Hunde, die von der braunen Hundezecke oder dem Gemeinen Holzbock gebissen werden, stecken sich möglicherweise mit dem Bakterium Ehrlichia canis oder der Gattung Anaplasma an. Die Folge: Lethargie, Fieber, Atembeschwerden, Appetitlosigkeit, dann eine symptomlose Phase. Danach leidet der Hund an Blutungen, Gelenksbeschwerden und Hirnhautentzündung. Die Erkrankung bleibt meist chronisch.

"Riesenzecken"
Im Dezember letzten Jahres wurde es zur traurigen Gewissheit: Die gefährliche, subtropische Zeckenart Hyalomma marginatum konnte erstmals in Österreich nachgewiesen werden. Diese Entdeckung ist übrigens Tierbesitzern zu verdanken. „Es war nicht davon auszugehen, dass dem außerhalb von Expertenkreisen so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird“, so Georg Duscher vom Institut für Parasitologie der Vetmeduni Vienna. Potenziell tödliches Fieber Die sogenannte „Riesenzecke“ kann das lebensbedrohliche Krim-Kongo-Fieber-Virus übertragen, eine Impfung dagegen existiert nicht. Und noch schlimmer: Sie lauert ihrem Wirten nicht nur auf, sondern verfolgt ihn sogar bis auf 100 Meter. Der in Österreich verbreitete Zeckenschutz ist nicht wirksam genug. Suchen Sie sich selbst und Ihren Vierbeiner daher nach jedem Spaziergang gründlich ab und entfernen Sie festgesaugte Zecken rasch!

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(Bild: kmm)



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