Für Krankenschwestern

Covid-19-Opfer: 164 Paar weiße Schuhe vor Kapitol

Ausland
22.07.2020 08:40

Mit 164 Paaren weißer Schuhe vor dem Kapitol in Washington ist der Krankenschwestern gedacht worden, die bisher in den USA an einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben sind. Die Schuhe wurden am Dienstag von der Berufsvereinigung National Nurses United (NNU) auf eine Rasenfläche vor dem Sitz des Kongresses gestellt. Jedes Paar Schuhe symbolisiert einen Corona-Todesfall.

Die Regierung und der Kongress hätten beim Schutz der Krankenschwestern während der Pandemie versagt, kritisierte Stephanie Simms, eine in der Hauptstadt arbeitende Krankenschwester. Noch vor zwei Monaten hätten sie und ihre Kolleginnen 88 Paar Schuhe vor dem Kapitol aufgestellt, „heute haben wir 164 Paar Schuhe“.

Die NNU rief den Senat auf, das derzeit blockierte Mega-Programm zur Bewältigung der Corona-Krise zu verabschieden. Das Programm mit einem Volumen von drei Billionen Dollar (2,6 Billionen Euro) soll die sozialen und ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie abmildern. Vorgesehen sind darin auch Hilfen für Beschäftigte des Gesundheitswesens sowie die Finanzierung von Schutzkleidung für Gesundheitspersonal.

Senat blockiert Programm
Das Programm war Mitte Mai vom Repräsentantenhaus auf den Weg gebracht worden, in dem die oppositionellen Demokraten in der Mehrheit sind. Der Senat, in dem die Republikanische Partei von Präsident Donald Trump dominiert, hat das Vorhaben jedoch blockiert. Derzeit laufen Verhandlungen über einen neuen Gesetzentwurf.

Die USA sind das mit Abstand am härtesten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. Mehr als 141.000 Todesopfer und 3,86 Millionen Infektionsfälle wurden inzwischen im Land verzeichnet. Angesichts der Ausmaße schlug auch Trump zuletzt pessimistischere Töne an. 

Trump fordert US-Bürger zum Tragen von Masken auf
So forderte er zuletzt die US-Bürger sogar zum Tragen von Masken auf. Die Menschen sollten auf einen Mund- und Nasenschutz zurückgreifen, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können, sagte Trump am Dienstag bei seiner ersten Corona-Pressekonferenz nach mehr als zwei Monaten. „Ob Sie die Maske mögen oder nicht, sie haben eine Wirkung.“

Außerdem warnte Trump vor einer weiteren Zuspitzung der Pandemie. „Es wird wahrscheinlich schlimmer werden, bevor es besser wird“, sagte er im Weißen Haus. Gegenwärtig sei die Lage vor allem im Süden und Westen des Landes problematisch, aber „es könnte sich weiter ausbreiten“, warnte der US-Präsident.

Bis zuletzt hatte Trump die Zuspitzung der Lage in Teilen des Landes eher als örtlich begrenztes Problem heruntergespielt und auf eine rasche Wiederöffnung von Wirtschaft und Schulen gedrängt. Die Regierung helfe den betroffenen Bundesstaaten, sagte er. Das Ziel sei es, die Pandemie nicht nur einzudämmen, „sondern sie loszuwerden“.

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