Über Darknet gesteuert

Landesweit agiert: Polizei sprengte Drogenring

Steiermark
21.07.2020 16:39

Drogen, Waffen, gefälschte Führerscheine und Begutachtungsplaketten: Grazer Ermittler konnten gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt und der Tiroler Polizei einen quer über Österreich verteilten Drogenring ausheben. Ein 44-jähriger Tiroler, der das Pseudonym „Rasputin“ verwendete, steuerte das System im Darknet.

Alles begann im Juni 2019. Da stießen Grazer Kriminalbeamte zum ersten Mal auf „Rasputin“: Einen mutmaßlichen Drogenhändler, der im Darknet sein Unwesen trieb - wie die Ermittlungen ergaben, soll ein 44-jähriger Tiroler, der sich so ein goldenes Näschen im siebenstelligen Eurobereich verdient hat, dahinterstecken. Funktioniert hat das System über mehrere „Subdealer“ - sechs Österreicher und ein in Österreich lebender Albaner zwischen 24 und 30 Jahren. „Sie haben ihre eigene Sucht damit finanziert und wenig verdient“, sagt Chefermittler Wolfgang Kollnegg von der Stadtpolizei Graz. „Rasputin“ soll sie bedroht und genötigt haben, damit sie seinen Handel weiterführen.

System von „Rasputin“ beginnt zu bröckeln
Bei den Subdealern begann das System von „Rasputin“ schließlich zu bröckeln. Nach der Reihe konnten sie ausgeforscht werden - von Graz führte die Spur nach Eisenstadt im Burgenland und dann weiter nach Tirol. Dabei entdeckten die Polizisten neben insgesamt über 100 Kilo an Drogen - von Amphetaminen, Ecstasy, Kokain und Heroin bis hin zu Marihuana und Crystal Meth - auch Schusswaffen und Rohlinge zur Fälschung von Führerscheinen und Auto-„Pickerl“. „Akribische kriminalistische Feinarbeit“ war zur Aufklärung nötig, wie Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, sagt. Telefone wurden abgehorcht, Konten geöffnet und Chats analysiert.

Im Dezember 2019 konnte „Rasputin“ festgenommen werden. „Das ist ein großer Ermittlungserfolg“, freut sich Landespolizeidirektor Gerald Ortner. Gegen den Haupttäter und fünf Subdealer wird jetzt in Graz verhandelt, einer wurde bereits zu acht Jahren Haft verurteilt. Möglich sind bis zu 15 Jahre.

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