Lösung gesucht

Oswaldiberg: Wenn Radfahrer zuschlagen!

Kärnten
21.07.2020 09:55

Der Oswaldiberg bei Villach ist ein Bikeparadies, doch der Bauer auf dem Gipfel ist genervt. Was er mit Bikern erlebt hat, wünscht man niemandem.

Der wunderschöne Oswaldiberg ist das Naherholungsgebiet der Villacher. Wanderwege und sogar eine Mountainbikestrecke führen auf den Gipfel, wo eine kleine Kirche steht.

Doch der offizielle Radweg endet kurz vorm Ziel, da sich rund um das Kirchlein ein bewirtschafteter Bauernhof befindet.

In Radguides der Region Villach ist zu lesen: „Oben angekommen, empfehlen wir Ihnen, das Rad abzustellen und die letzten Meter zu Fuß zur historisch bedeutsamen Kirche am Oswaldiberg zu gehen.“

Denn oben auf dem Oswaldiberg hat Bauer Hans Lassernig seine liebe Not mit den Mountainbikern. „Es sind nicht zwei, drei Radfahrer täglich, sondern oft Dutzende, die einfach über meine landwirtschaftlichen Nutzflächen radeln, obwohl ich mehrere Hinweistafeln aufgestellt habe, dass ich das nicht haben will. Ich kann ja nicht zulassen, dass mein Grund und Boden, von dem ich leben muss, zerstört wird.“

Unter Radfahrern ist Hans deshalb längst als Ärgernis bekannt. Viele kennen ihn nur als Tobenden und Schimpfenden.

Doch seine Sicht kennen nur die wenigsten. „Meine Frau und ich sind schon 70; und wir müssen mit Radfahrern rangeln, werden attackiert, angefeindet, beschimpft, niedergeschlagen. Aber niemand hilft uns. Ich weiß nicht, wie lange wir das noch aushalten können“, klagt Hans, der aktuell vor Gericht mit einem Raufbold streiten muss, der ihn im Frühjahr zu Boden gestoßen und damit auch einen Polizeieinsatz ausgelöst hat.

Doch nicht Hans, sondern auch Mountainbiker wie etwa der Villacher Herwig Kamnig, der Initiator der erfolgreichen „Mountainbike Skill Area One“, suchen dringend nach einer Lösung für den Oswaldiberg: „Es kann ja nicht sein, dass Mountainbiker einfach ungefragt unzählige illegale Bikestrecken in fremden Wäldern wie auf dem Oswaldiberg errichten.“

Für Herwig ist klar: „Mountainbiken ist ein toller Sport, aber als Biker sollte man auch Rücksicht nehmen, denn die eigene Freiheit hört da auf, wo die eines anderen beginnt. Ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen, dass ich mit Grundeigentümern nie Probleme hatte, weil ich das Gespräch mit ihnen gesucht habe. Und hörte ich einmal ein Nein, hab ich es akzeptiert. Es ist Platz für uns alle da.“

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