Nach Kritik der SPÖ

Pestizid-Einsatz: Bauernbund ortet „Panikmache“

Politik
19.07.2020 14:00

Die SPÖ will mehr Transparenz beim Einsatz von Pestiziden in Österreich. Der Grund sei der starke Anstieg beim Verkauf von 2011 bis 2018 um mehr als die Hälfte. Der Bauernbund will die Kritik jedoch nicht unkommentiert lassen. „Die SPÖ betreibt eine unseriöse mediale Panikmache, die zu einer unnötigen Verunsicherung bei den Konsumentinnen und Konsumenten führt“, sagte Bauernbund-Präsident Georg Strasser am Sonntag.

Der Hintergrund des Ärgers: Die SPÖ will mehr Transparenz beim Einsatz von Pestiziden in Österreich, deren Verkauf von 2011 bis 2018 um 53 Prozent angestiegen sei. Die SPÖ will nun in einer Parlamentarischen Anfrage an Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) wissen, wie hoch der Anteil der verwendeten Pestizidmengen jährlich ist.

Dabei geht es sowohl um den Einsatz in der konventionellen als auch in der Bio-Landwirtschaft. Denn der Anstieg ist auch dem steigenden Bioanteil in der österreichischen Landwirtschaft geschuldet, wie erst kürzlich der „Grüne Bericht“ des Umweltministeriums aufzeigte.

„Pestizide töten Pflanzen und Tiere, bedrohen die Artenvielfalt und gefährden unsere Gesundheit. Darum ist es nur recht und billig, bei Pestiziden Transparenz in Sachen Verkauf und Verwendung zu erhalten“, sagte SPÖ-Vizeklubchef Jörg Leichtfried. Nach Eurostat-Zahlen hat Österreich nach Zypern EU-weit den höchsten Anstieg zu verzeichnen. Laut SPÖ verweigert das Landwirtschaftsministerium, das sich auf das Amtsgeheimnis und Datenschutz der Hersteller beruft, aber die Nennung der Mengen, die in Österreich pro Jahr verkauft werden.

Bauernbund: Einsatz von chemisch-synthetischen Mitteln gesunken
Bauernbund-Vertreter Strasser versicherte in einer Stellungnahme gegenüber der APA, dass niemand verantwortungsvoller mit Pflanzenschutzmitteln umgehe als Bäuerinnen und Bauern: „Es ist ihr Grund und Boden, den sie bewirtschaften und den sie schützen. Ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt, dass der Einsatz von chemisch-synthetischen Mitteln in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesunken ist.“

Das Landwirtschaftsministerium reagierte ebenfalls mit Zahlen. In einer der APA übermittelten Stellungnahme wurde darauf hingewiesen, dass in den vergangenen zehn Jahren der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln stark reduziert worden sei. Zwischen 2008 und 2018 wurde das diesbezügliche Minus mit rund 14 Prozent beziffert. „Dieser Trend soll auch in Zukunft durch eine Vielzahl an Maßnahmen fortgesetzt werden“, hieß es.

Ein Plus gab es hingeben bei biologischen Pflanzenschutzmitteln. Das Ministerium betonte außerdem, dass die jährliche Menge von in Verkehr gebrachten Wirkstoffen auch von Faktoren wie Klimazonen, Witterungsverlauf oder Auftreten bzw. Ausbreitung von Schadorganismen beeinflusst werden.

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