Depressionen

Wenn die Seele schreit: Schock-Beichten der Stars

Adabei
05.09.2020 06:00

Sie führen augenscheinlich perfekte Leben, sind schön, erfolgreich und oft sehr vermögend. Ihre Fans lieben und bewundern sie und trotzdem geschieht es, dass sie in ein tiefes Loch fallen und von Depressionen geplagt werden. Einige Prominente haben offen über ihre Seelenpein, die bei einigen schon in ihrer Jugend begonnen hat, gesprochen. 

Die Schauspielerin Adele Neuhauser kämpfte seit ihrer Jugend mit seelischen Dämonen. Sie konnte durch die Schauspielerei die Krisen hinter sich lassen, erzählte sie einst dem „Zeit-Magazin“. „Durch meine Sehnsucht, Schauspielerin zu werden, habe ich mich mit anderen Biografien auseinandergesetzt. So habe ich gelernt, dass ich nicht die Einzige mit einer selbstzerstörerischen Energie war“, sagte die 59-Jährige.

Neuhauser hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach von Suizidversuchen in ihrer Jugend erzählt. Beim ersten war sie demnach erst zehn Jahre alt. „Ich hatte das Gefühl, ich hätte Schuld auf mich geladen, als meine Eltern sich trennten. Wir Kinder blieben beim Vater, und ich dachte, ich tue meiner Mutter damit sehr weh“, sagte die Schauspielerin, die inzwischen für ihre Rolle als Kommissarin Bibi Fellner im Wiener „Tatort“ bekannt ist.

„Inzwischen sehe ich es wie in der Fotografie - es gibt das positive und das negative Bild. Ich habe mich immer nur negativ gesehen. Ich musste erst lernen, mich auch positiv zu sehen“, erklärte Neuhauser. „Obwohl ich bei meinem letzten Suizidversuch 21 war, kam der eigentliche Wendepunkt schon mit der Pubertät. Da habe ich gemerkt, dass ich Menschen zum Lachen bringen kann und so ein bisschen mehr Liebe erfahre.“ Das sei der Ausstieg aus ihrer tiefen Depression gewesen. „Ich hatte immer das Gefühl gehabt, nicht zu genügen für diese Welt, war mein eigener Feind gewesen. Ich habe dann gemerkt: Das muss ich jetzt ablegen.“

„So fühle ich die Welt“
Ebenfalls seit ihrer Jugend kämpft die „Fifty Shades of Grey“-Schauspielerin Dakota Johnson mit Depressionen. Sie erklärte einmal: „Ich habe sie, seitdem ich 14 oder 15 war.“ Bis heute ist sie in Therapie, die sie sich nach Jahren der Qual letztendlich gesucht hat.

Die Tochter von Don Johnson und Melanie Griffith hat ihre depressiven Anfälle im Griff, weil sie sich Hilfe geholt hat. „Ich habe gelernt, die Stimmungsschwankungen schön zu finden, denn so fühle ich die Welt. Ich glaube, ich habe viele Komplexe, aber die sprudeln nicht mehr aus mir raus.“

„Wusste nicht, wer ich war“
Ohne professionelle Hilfe wäre es bei Katy Perry auch nicht gegangen. Die Sängerin hatte vor Jahren mit einem emotionalen Breakdown zu kämpfen. „Ich war klinisch depressiv und wusste nicht, was mein Leben war und wer ich selbst war. Ich konnte mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, zu leben.“ Grund dafür war unter anderem die Kritik an ihrem Album „Witness“ gewesen.

Die Sängerin entschied sich dazu, das „Hoffman Institut“ in Kalifornien, USA, zu besuchen, um sich „eine neue Grundlage“ zu schaffen. „Seit Jahren gehen meine Freunde dahin und kommen völlig erholt wieder zurück. Das wollte ich auch. Ich war bereit, alles hinter mir zu lassen, was mich davon abhält, mein vollständiges Ich auszuschöpfen. [...] Ich würde das jedem empfehlen. Meinen guten Freunden und anderen Künstlern, die nach einem Durchbruch Ausschau halten.“ Nach ihrem Besuch fand sie wieder zu mehr „Spiritualität und Herzensgüte“ zurück. 

„Durchgehend Angst“
Auch Spice-Girls-Sängerin Melanie Chisholm hat sich kürzlich zu ihren Depressionen geäußert. „Ich war oft sehr traurig und hatte andauernd Stimmungsschwankungen. Ich kam tagelang nicht aus dem Bett und weinte die ganze Zeit“, sagte die 46-Jährige der Zeitschrift „Bunte“. „Zudem geriet mein Essverhalten völlig außer Kontrolle und ich hatte durchgehend Angst.“

Die Britin, die bei der englischen Girlband als „Mel C.“ auftrat, ließ sich medizinisch behandeln. „Ich machte dann Gesprächstherapien und nahm für eineinhalb Jahre Antidepressiva, das war mein Weg, um wieder gesund zu werden.“

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.

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(Bild: kmm)



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