Das gab es noch nie

Distelberger-Plan: Zehnkampf in zehn Minuten!

Sport-Mix
17.07.2020 09:47

Ein klassischer olympischer Zehnkampf in zehn Minuten! Ja, gibt´s das denn? Kann man das schaffen? Dominik Distelberger, seit Jahren einer der besten österreichischen Leichtathleten, will dieses Husarenstück, das offenbar noch kein Top-Zehnkämpfer weltweit bisher in Angriff genommen hat, in die Tat umsetzen. Am 30. Juli soll dieser „Weltrekordversuch“ in Wien über die Bühne gehen.

Das ganze Unternehmen „schnellster Zehnkampf aller Zeiten“ ist keine Spinnerei, kein PR-Gag. „In den letzten Wochen ist mir im Training der Gedanke gekommen, ob man nicht in zehn Minuten einen Zehnkampf schaffen kann. Diese Idee hat mich dann nicht mehr losgelassen“, berichtet der 30-Jährige, der bei der letzten Hallen-WM 2018 in Birmingham Achter war. Mit seinem Trainer Herwig Gruensteidl besprach er den Plan, einen Zehnkampf, der sich sonst über zwei Tage erstreckt, im Blitzverfahren zu bewältigen. Beide waren der Auffassung: „Ja, das kann man schaffen, gehen wir es an!“ Jetzt steigt diese Geschichte Ende des Monats auf der Anlage des Leichtathletik-Zentrums im Prater.

Die von Dr. Georg Werthner in Österreich ins Leben gerufenen Stunden-Zehnkämpfe sind schon legendär. Aber mit diesem Zehn-Minuten-Zehnkampf soll jetzt ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. Klar, dass in den Zeiten der Corona-Epidemie Sportler neue, ungewöhnliche Herausforderungen suchen. Die des Niederösterreichers zählt natürlich dazu, so wie auch nächste Woche der Ein-Stunden-Siebenkampf in Amstetten (23. Juli) mit Ivona Dadic, Sarah Lagger und Géraldine Ruckstuhl (Sz).

Vier Sponsoren schon dabei
Distelberger, 21-maliger Staatsmeister, hat sogar schon mal vorsichtig hochgerechnet, auf wie viele Punkte er kommen könnte, wenn er diesen Zehnkampf in zehn Minuten schafft, wobei der abschließende 1500-m-Lauf (analog zu den Stunden-Zehnkämpfen) nach 9:59 Minuten gestartet werden muss. Der 30-Jährige, dessen beste Zehnkampfleistung bei 8175 Punkten steht, traut sich um die 5800 Punkte, vielleicht sogar 6000 Zähler zu. Jeder Punkt brächte auch Geld für einen guten Zweck. Distelberger organisiert seinen Zehnkampf nämlich als Charity-Event. Für jeden Punkt, den er macht, sollen Sponsoren 10 Cent bezahlen. Vier Sponsoren (Admiral, Pure Encapsulations, Energy4experts, RWT Plus ZT) sind schon dabei, da sollen schon rund 2200 Euro reinkommen. Eine Hälfte davon ist für die Kinderkrebsforschung und für „Kinder in Afrika“, die andere Hälfte für ihn selbst (wie für Physiotherapie) bestimmt.

Mit dem Auto von Station zu Station
Aber nochmals: Wie soll das gehen, 100 m, Weitsprung, Kugel, Hoch, 400 m, 110 m Hürden, Diskus, Stabhoch, Speer und 1500 m - noch dazu mit ansprechenden Leistungen - in nur zehn Minuten zu schaffen? „Das geht nur, wenn ich teils von einem Bewerb zum anderen mit einem Auto gefahren werde, zum Beispiel nach dem 100-m-Lauf zur Weitsprunggrube“, sagt Distelberger, der die 100 m auch in Weitsprung-Spikes laufen wird, damit er nicht gleich die Schuhe wechseln muss. Knackpunkte sind sicher der Hoch- und Stabhochsprung, „wo er schon ansprechende Höhen auflegen lassen will“. Aber keine Zeit mit zweiten Versuchen verlieren darf. Man darf gespannt sein. Auch wenn es Dominik nicht in zehn, sondern vielleicht in zwölf Minuten schafft, wäre es wohl immer noch der „schnellste Zehnkampf aller Zeiten“...

Olaf Brockmann

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(Bild: KMM)



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