Rostender Öltanker

UNO warnt: An Jemens Küste droht Umweltkatastrophe

Ausland
17.07.2020 09:24

Vor der Küste des Bürgerkriegslandes Jemen droht den Vereinten Nationen zufolge wegen eines vor sich hinrostenden Öltankers, der mehr als eine Million Barrel Öl an Bord hat, eine Umweltkatastrophe. „Sein Zustand wird permanent schlechter“, sagt die Leiterin des UN-Umweltprogramms UNEP, Inger Andersen. 

Ein Feuer oder sogar eine Explosion an Bord seien jederzeit möglich, da das mittlerweile knapp 45 Jahre alte Schiff seit 2015 nicht mehr gewartet worden sei. Die Auswirkungen auf die Umwelt könnten verheerend sein. Laut Angaben der britischen UN-Mission ist der Tanker mit dem Namen Safer dem unmittelbaren Risiko ausgesetzt, aufgrund von Vernachlässigung auseinanderzubrechen.

Mögliche Ölkatastrophe im Roten Meer
Ende Mai ist demnach Wasser in den Maschinenraum eingedrungen. Im schlimmsten Fall könnten dann mehr als eine Million Barrel Rohöl in das Rote Meer fließen - viermal so viel wie bei der verheerenden Ölkatastrophe mit dem Tanker Exxon Valdez 1989. Dies könnte die Lebensgrundlage von Millionen Menschen und neben den Schäden an der Natur auch die Schifffahrtsstraße durchs Rote Meer und den Sueskanal beeinträchtigen.

Schiff liegt vor der Küste des Jemens
Das rund 360 Meter lange und 70 Meter breite Safer Floating Storage and Offloading Terminal (kurz Safer), ein schwimmendes Lager- und Entladeschiff, liegt rund vier Seemeilen (knapp 7,5 Kilometer) vor dem Hafen Ras Issa vor Anker. Es diente bis zum Ausbruch des Bürgerkriegs 2015 dazu, am Hafen von Ras Issa Rohöl aus einer Pipeline auf andere Schiffe zu verladen. Es handelt sich um einen 1976 vom Stapel gelaufenen und in den 1980er-Jahren umgebauten Einhüllen-Öltanker.

Gebiet wird von Houthi-Rebellen kontrolliert
Der Tanker liegt in einem Gebiet unter Kontrolle der Houthi-Rebellen. Diese hätten zugesagt, dass UN-Mitarbeiter für dringende Reparaturen an Bord gehen könnten. Bisher konnte aber noch kein Experte den Tanker betreten, heißt es. Die Vereinten Nationen hoffen darauf, dass dies in den kommenden Wochen geschehe. UNEP-Leiterin Andersen sagte, eine Katastrophe sei vollständig vermeidbar, wenn schnell gehandelt werde.

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