„Lügen leben länger“

Mehrheit der Bürger wegen Corona-Fake-News besorgt

Wissenschaft
17.07.2020 08:40

Wie das Coronavirus haben sich auch die Falschmeldungen zu dem neuen Erreger in den letzten Monaten wie ein Lauffeuer verbreitet. „Noch nie zuvor haben sich Desinformationen so schnell und flächendeckend verbreitet und hartnäckig festgesetzt“, verrät eine repräsentative Umfrage aus sieben Ländern. Fast die Hälfte der Bevölkerung glaubt, dass Medien von Regierungen unter Druck gesetzt werden, um Tatsachen zu verschweigen.

Die Studie wurde von der Friedrich-Naumann-Stiftung in Auftrag gegeben und zeigt die große Sorge der Mehrheit der Bürger vor Fake News. Für die Studie befragte das Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag der FDP-nahen Stiftung rund 7300 Menschen zu ihrer Mediennutzung und zu Falschmeldungen während der Corona-Pandemie. Die Teilnehmer stammten aus Deutschland, den USA, aus Mexiko, Südafrika, den Philippinen sowie Indien und Jordanien.

Drei von vier Personen bereiten Falschmeldungen Sorge
So glauben 44 Prozent der Befragten, die Medien würden auf Druck der Regierung Tatsachen über das Coronavirus verschweigen. 74 Prozent der Befragten empfinden der Umfrage zufolge die Zunahme von bewussten Falschmeldungen in der Corona-Krise als beunruhigend. Das Vertrauen in die Medien sei offenbar tief erschüttert, hieß es weiter. 54 Prozent empfinden es demnach als schwierig, zwischen Nachrichten und bewussten Falschmeldungen zu unterscheiden.

Viele Menschen glauben, dass Virus aus Labor stammt
Dies sei „ein gefährlicher Nährboden für Verschwörungstheorien und Falschmeldungen“, etwa zur Herkunft des Virus, erklärte die Stiftung. So ist rund ein Viertel aller deutschen Befragten der Meinung, das Coronavirus sei in einem chinesischen Labor gezüchtet worden. In Indien sind sogar 79 Prozent der Menschen davon überzeugt, in den USA rund 44 Prozent.

Stiftung resümiert: „Lügen leben länger“
Die Studie zeichne „ein düsteres Bild“, lautet das Fazit der Stiftung. „Lügen leben länger. Und nehmen direkten Einfluss auf unsere politischen Entscheidungen. Eine Realität, für die wir als Demokratie gewappnet sein müssen.“

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