Gute Zeiten

Als Handschlag noch zählte ++ Grosz queruliert

(Bild: Christian Jauschowetz)

Drei sehr gut gelaunte Herren in den besten Jahren, eloquent, mit Hirn, Witz und viel Hintergrund: (Noch-) Landtagspräsident Kurt Flecker (Bildmitte), Ex-Landesrat Gerhard Hirschmann (wieder ÖVP, rechts) und Michael Schmid (FPÖ/BZÖ, links) plauderten im Grazer Presseclub locker aus der politischen Schule. Berichteten von einer Zeit, wo man pfleglich miteinander umging, etwas weitergebracht wurde und Handschlagqualität noch zählte. Gute Zeiten halt. Unwiederbringlich.

Ob sie ihren jeweiligen Parteichef mit einer Vorzugsstimme ausstatten würden? Michael Schmid für Gerald Grosz, Ja! Gerhard Hirschmann, der einen flammenden Appell für Hermann Schützenhöfer vom Stapel ließ, eindeutiges Ja! Und Kurt Flecker für Franz Voves? Ein kategorisches Nein...

Grosz'scher Arbeiterkammer-Skandal
Wurscht, ob's stimmt, irgendwas wird an den Angepatzten schon hängen bleiben. Genau diesem Prinzip huldigt in aufgeregten Wahl-Zeiten Gerald Grosz (BZÖ). Und versucht auf Teufel komm raus, einen Skandal in der steirischen Arbeiterkammer zu konstruieren. Per Aussendung queruliert er munter dahin, unterstellt, Mitarbeiter würden sich ihre ohnehin nicht geringen Gehälter durch Zulagenwesen gleich um 60 Prozent auffetten.

"Und schon wieder ein neues Märchen aus der orangen Vernaderungsküche", kontert Arbeiterkammer-Direktor Wolfgang Bartosch die Anwürfe. "Es gibt keinen einzigen Beschäftigten, der 60 Prozent Zulage erhält." Und weil Grosz auch "üppige Reisediäten" anprangerte, stellt Bartosch weiter klar: "Totaler Unfug, Abrechnungen erfolgen natürlich streng nach steuerlichen Richtlinien..."

"Steiermark Inoffiziell" von Gerhard Felbinger, "Steirerkrone"