Pleitewelle droht

Nachtgastronomie: „Was wir brauchen, ist Geld“

Steiermark
17.07.2020 07:30
Und schon wieder wurde die Öffnung der Nachtgastronomie verschoben. Wegen der steigenden Corona-Zahlen gibt es unter den steirischen Disco-Betreibern dafür Verständnis – aber nicht dafür, dass es noch immer keine Hilfe von der Politik gibt.

„Uns ist bewusst, dass wir nicht aufmachen können, wenn die Corona-Zahlen steigen“, schickt Martin Fritz gleich voraus. Er betreibt viele steirische Diskotheken, unter anderem das Bollwerk in Niklasdorf, die Grazer Mausefalle und das Tollhaus in Weiz. Dort, wo es Gastgärten gibt, habe er in den letzten Wochen geöffnet - wirtschaftlich rentiert habe sich als allerdings nicht. „Mit 200 Personen ist das nicht möglich“, sagt Fritz.

Dürstere Prognosen für die Branche
Seine Prognosen für den Herbst sind düster: „Wenn nicht allerspätestens im Oktober wieder Normalbetrieb herrscht, werden mindestens 50 Prozent der Nachtlokale nicht mehr aufsperren“, schätzt Fritz. Sein Kollege Wolfgang Nusshold (u. a. Kottulinsky Graz) setzt den Wert sogar noch höher an. 70 bis 80 Prozent werden schließen, meint er. „Es herrscht eine Endzeitstimmung in der Gastroszene“, meint Nusshold. In wenigen Wochen würden viele Betriebe, die ihre Mitarbeiter jetzt in Kurzarbeit haben, kündigen.

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Einen Club mit Sitzplätzen und Abstand zu betreiben, ist nicht möglich. Es gibt in der Branche große Sorgen, dass im Herbst nichts passiert.

Wolfgang Nusshold, Gastronom in Graz (u. a. Kottulinsky)

„Was wir brauchen, ist Geld, und zwar schnell – weil sonst gibt es diese Unternehmen nicht mehr“, warnt Nusshold. Stundungen und die Senkung der Mehrwertsteuer bringen nichts, die laufenden Kosten und Verluste bleiben trotzdem. „Und die Ungewissheit ist noch immer da.“

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