Karnische Alpen

Winterschnee schützt den Eiskar-Gletscher

Kärnten
16.07.2020 11:20

Es ist Hochsommer, aber in den Karnischen Alpen liegt noch viel Winterschnee. Davon profitiert der südlichste Gletscher, das Eiskar.

ZAMG-Meteorologe Gerhard Hohenwarter staunte, als er Mitte Juni ins Eiskar aufstieg, also zu jenem kleinen Gletscher, der ganz versteckt im Schatten der Kellerspitzen, Krone und Kollinkofel in lediglich 2200 Metern Höhe bei Kötschach-Mauthen zu finden ist.

„Auf dem Gletscher liegen noch unglaubliche zwölf Meter Winterschnee“, so der Gletscherprofi, der gemeinsam mit seinem Vater Gerhard Hohenwarter für den Alpenverein das Eiskar vermisst und erforscht. Gerhard senior macht dies übrigens seit beinahe drei Jahrzehnten.

Das Besondere dabei: Es ist noch der Schnee, der bis Weihnachten im vergangenen Winter gefallen war. „Das ist super für das Eiskar, weil es damit konserviert wird“, so Gerhard junior im Gespräch mit der „Bergkrone“. Mit Hilfe einer zwölf Meter langen Sonde wurde die Schneetiefe festgestellt: „Wir konnten sie teils komplett versenken, bis wir auf das Gletschereis trafen.“ Auch viele Lawinen aus den umliegenden steilen Felswänden haben für reichlich Schneezuwachs gesorgt.

„Dieser Schnee ist feucht, extrem dicht und schmilzt dadurch einfach sehr viel langsamer“, so Gerhard junior: „In einem Sommermonat schmelzen durchschnittlich drei Meter Schnee. Bei einer Schneehöhe von bis zu zwölf Metern ist klar, dass vieles der weißen Pracht diesen Sommer überdauern wird. Unsere Gletscher bräuchten viele solcher Winter mit frühem Schnee.“

Doch nicht nur auf dem Gletscher, auch im schattigen Valentin-Hochtal auf dem Weg zum Wolayersee liegt noch Schnee. Einige sind sogar noch mit Tourenskiern hier unterwegs - im Hochsommer und auf einer Höhe ab 1700 Meter! Auch hier wird sich laut dem Meteorologen nicht mehr viel tun, denn ein extremer Hitzesommer sei heuer nicht zu erwarten. 

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