Erst Verkehrsprobleme

Gemeinde-Finanzkaiser will keine neuen Firmen

Oberösterreich
16.07.2020 15:00

Gemeinsamkeiten für Sattledt und Pfaffing zu finden, ist kein leichtes Unterfangen. Sowohl bei der Einwohnerzahl, der Lage oder der Parteizugehörigkeit des Gemeindeoberhauptes sind die Unterschiede eklatant. Trotz dieser Unterschiede zählen beide Orte seit Jahren zu den finanzstärksten.

Wie berichtet, schaffte es Sattledt heuer erstmals auf Platz eins des österreichweiten Bonitätsrankings der Zeitschrift public. Für diese Wertung werden Ertrags- und Eigenfinanzierungskraft, finanzielle Leistungsfähigkeit und Verschuldung herangezogen. Für Bürgermeister Gerhard Huber (ÖVP) ist es in seinem 17. Jahr an der Spitze der Gemeinde eine Riesengenugtuung. „Es bestätigt unseren Weg, sorgsam mit dem Geld umzugehen, Projekte genau zu prüfen!“

4,5 Millionen Euro pro Jahr
Huber weiß aber auch, dass der Sprung auf Platz eins ohne die vielen Betriebe im 2700-Einwohner-Ort kaum möglich wäre. Ein Mix von Einzelunternehmen bis zum Konzern mit 1100 Mitarbeitern spült jährlich 4,5 Millionen € an Kommunalsteuer in die Gemeindekasse. Das ist ein Drittel des Budgets. Viel mehr wird es in den nächsten Jahren auch nicht werden. Huber will keine weiteren Betriebsansiedelungen forcieren, sondern sagt: „Zuerst wollen wir die Verkehrsproblematik lösen!“

Keine großen Schulden
Auch so sind Groß-Projekte ohne große Verschuldung möglich. Für den Umbau des Ortsplatzes um neun Millionen Euro wird ein Darlehen aufgenommen. „Etwa ein Viertel müssen wir fremdfinanzieren, der Rest sind Rücklagen sowie eine Förderung des Landes“, sagt Gerhard Huber.

Zufrieden mit Rang 2
Während der Erfolg Sattledts viel mit der zentralen Lage zu tun hat, sichert sich Pfaffing seit Jahren mit eiserner Disziplin Spitzenplatzierungen. Sowohl 2018 als auch 2019 lag der Ort mit 1500 Einwohnern und einem Budget von drei Millionen € auf Platz eins. Nun ist Bürgermeisterin Gabriele Aigenstuhler (SP) auch mit Rang zwei sehr zufrieden: „Wir haben nur einen großen Betrieb und nehmen jährlich durch die Kommunalsteuer gerademal 100.000 Euro ein.“

Mario Zeko, Kronen Zeitung

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