Kärnten als Sorgenkind

Freie Fahrt für Virus an unseren Grenzen

Österreich
16.07.2020 06:00

Das Coronavirus lässt auch im Sommer nicht locker. Praktisch jeden Tag gibt es Alarm um neue Corona-Brennpunkte in Österreich. Während die Freikirche aufgrund von neuen Massen-Erkrankungen nach Oberösterreich nun in Niederösterreich alle Gotteshäuser im Land schließt und bis Monatsende Predigten nur noch live im Internet überträgt, sorgt erneut ein Schlachthof - diesmal im Weinviertel (NÖ) - für Aufregung. Nach knapp 30 Infizierten steht der Betrieb still. Alle 244 Angestellten sind in Quarantäne.

Die Fälle seien überhaupt erst durch ein vorgezogenes Screening-Programm entdeckt worden. „Nach den Vorfällen in Deutschland testen wir laufend Fleischereibetriebe“, so die zuständige SPÖ-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. Deshalb stieg die Zahl der Neuerkrankungen landesweit binnen 24 Stunden laut Krisenstab im Innenministerium wieder dreistellig auf insgesamt 133 Fälle an.

Landeverbote für den Westbalkan
Viele Infektionsspuren führen zu Reiserückkehrern vom Westbalkan. Dazu passend weitet das Gesundheitsministerium ja die schwarze Liste der „Corona-Länder“ auf insgesamt 18 Staaten aus. Ab Donnerstag gelten Landeverbote für den Westbalkan, aus Bulgarien, Rumänien, der Republik Moldau sowie auch Ägypten in Wien-Schwechat.

Für das gerade erst hochgefahrene AUA-Streckennetz hat das gravierende Auswirkungen: Aktuelle Verbindungen aus Belgrad, Bukarest, Kairo, Podgorica, Sarajevo, Sibiu, Skopje, Sofia, Tirana und Varna müssen zumindest bis Ende Juli gestrichen werden.

Alarmierend in Sachen Rückkehrer sind nach wie vor die bei Gesundheitschecks eher laschen Grenzkontrollen. So gab es am Dienstag beispielsweise 18.000 polizeiliche Überprüfungen (Auto, Pass etc.), aber nur bei knapp 12.000 davon waren Gesundheitsbehörden dabei. Sorgenkind bleibt der Süden mit Kärnten. Dort gab es zwar 2000 uniformierte Kontrollen, aber nur 13 (!) in Sachen Corona - freie Fahrt also für das Virus ...

Christoph Budin, Thomas Werth, Nikolaus Frings und Lukas Lusetzky, Kronen Zeitung/krone.at

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