Lebensretter:

„Sie hatte Angst, Familie nicht mehr zu sehen“

Tirol
16.07.2020 06:00

Ihr Leben verdankt eine deutsche Urlauberin (39) am Walchsee im Tiroler Unterland dem beherzten Einsatz des 31-jährigen Niederösterreichers Moritz Schöbinger. Als die Frau am späten Dienstagnachmittag im See zu ertrinken drohte, paddelte der Urlauber aus Brunn am Gebirge auf einem Surfbrett zu ihr und brachte sie unverletzt ans Ufer.

Moritz Schöbinger befindet sich derzeit mit seiner Familie samt Gattin Jennifer und dem zwölf Wochen alten Töchterchen Johanna am Walchsee auf Urlaub. Am Dienstag gegen 16.20 Uhr vernahmen die Niederösterreicher, die sich am Privatstrand vom Haus Riepel befanden, Hilferufe vom See her. „Wir haben zunächst geschaut, ob es sich eventuell um spielende Kinder handelte, aber dann habe ich gesehen, dass sich eine Frau mit den Händen in der Höhe im Wasser befand“, schildert Moritz Schöbinger.

Der 31-Jährige entschloss sich sofort, zu helfen. Zum Glück war zufällig die Schwiegertochter der Strandbesitzerin vor Ort, die eine nahe gelegene Scheune aufsperrte, in der sich ein Surfbrett befand. „Ich habe ein Paddel genommen und bin die rund 200 Meter zu der Ertrinkenden hinausgepaddelt“, sagt Schöbinger.

39-Jährige konnte letzte Kräfte mobilisieren
Die Frau konnte sich mit dem Kopf über Wasser halten und letzte Kräfte mobilisieren, um noch ein paar Meter auf das Surfbrett zuzuschwimmen. „Sie hat sich daran festgehalten und mit meiner Hilfe auf das Brett gezogen.“ Zum Glück hatte die 39-Jährige noch nicht viel Wasser geschluckt, der couragierte Niederösterreicher paddelte mit ihr zurück in Richtung Privatstrand.

„Sie wollte sofort zu ihrer Tochter“
„Es ging ihr körperlich gut, sie wollte an sich sofort zu ihrer Tochter, die sie an einem Spielplatz am See vermutete“, erinnert sich Schöbinger. Da drehte allerdings bereits der Notarzthubschrauber eine Kurve über dem See, sodass sich der Retter entschloss, doch weiter zum Privatstrand zu paddeln. An Land versorgten er und die mittlerweile eingetroffenen Rettungskräfte die Deutsche, die später keine Hilfe mehr brauchte.

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"Ich bin eigentlich kein sehr guter Schwimmer."

Lebensretter Moritz Schöbinger

„Sie hat mir erzählt, dass die Strömung des nahen Flusses sie fort vom Ufer getrieben hat. Sie hatte Angst, ihre Familie nicht mehr zu sehen“, schildert der Retter die dramatischen Minuten. „Ich bin eigentlich kein sehr guter Schwimmer und bei keiner Einsatzorganisation dabei“, erzählt der Mitarbeiter einer Pharmafirma. „Dafür ist meine Frau ausgebildete Rettungsschwimmerin. Sie betreute in dem Moment jedoch unser Baby, sodass ich selbst zu der Ertrinkenden gepaddelt bin.“

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