Appell an Faßmann

SPÖ fordert bundesweite Corona-Regeln für Schulen

Politik
15.07.2020 13:37

Nach dem „Back-up-Plan“ der Grünen und dem Corona-Plan der NEOS hat am Mittwoch auch die SPÖ ihre Pläne für den Start des neuen Schuljahres im Herbst vorgestellt: Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid verlangt bundesweite Regeln für Schulen zum Umgang mit Covid-Verdachts- oder Infektionsfällen. „Die Direktoren, Lehrer und Eltern müssen wissen, was sie im Herbst tun sollen, wenn in den Klassen Erkältungssymptome gehäuft auftreten“, so Hammerschmid. Dafür brauche es definierte Regeln und Prozesse.

Klassen- oder Schulschließungen dürften nicht wahllos und flächendeckend erfolgen, sondern nur evidenzbasiert und verbunden mit einer umfassenden Teststrategie. Dazu brauche es ausreichend Testkapazitäten sowie die Infrastruktur, damit die Ergebnisse binnen eines Tages vorliegen, forderte Hammerschmid in einer Aussendung.

Schließungen von Klassen und Schulen neue Realität
Gleichzeitig müsse man realistisch sein und davon ausgehen, dass es immer wieder zur Schließung von Klassen bzw. Schulen komme. Daher müssten die Schulen auf phasenweises Home-Schooling vorbereitet werden - dazu gehöre die Ausstattung der Schulen bzw. der Schüler mit digitalen Endgeräten sowie die entsprechende Fortbildung der Lehrer im Sommer, erneuert die SPÖ-Bildungssprecherin ihre Forderung.

„Es darf nicht noch einmal passieren, dass Tausende Kinder im Home-Schooling nicht erreicht werden können. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) soll den zweieinhalbjährigen Winterschlaf in Sachen Digitalisierung endlich beenden!“, so Hammerschmid, die dazu Ende Juni eine parlamentarische Anfrage eingebracht hat.

Die Schulpläne der Grünen und NEOS
Erst am Dienstag hatten die Wiener NEOS ihren Corona-Plan für die Schulen präsentiert. Weder Bund noch Länder hätten einen Plan, „wie man mit dem Virus in Schulen umgeht“, sah Klubchef Christoph Wiederkehr dringenden Handlungsbedarf. Zuvor hatten die Grünen einen „Back-up-Plan“ dafür präsentiert, wie die Schulen im Herbst im Fall von Schließungen wegen der Corona-Pandemie vorgehen sollen. Mit dem Ressort von Minister Faßmann sei der Plan besprochen und werde dort inhaltlich in weiten Teilen geteilt oder sei schon in Umsetzung, betonte die grüne Bildungssprecherin Sibylle Hamann.

Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde sprach sich indessen am Mittwoch für einen Regelbetrieb an den Schulen im Herbst aus. „Denn die Schließung von öffentlichen Bildungseinrichtungen birgt die Gefahr, dass sich soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Ungleichheiten verstärken, insbesondere für Kinder aus benachteiligten Familien“, so Generalsekretär Reinhold Kerbl in einer Aussendung.

Fernunterricht mithilfe von digitalen Technologien als Ersatz für den herkömmlichen Unterricht in der Klassengemeinschaft sei nicht in allen Familien möglich bzw. umsetzbar. „Schulschließungen sollten nur mehr dann erfolgen, wenn eine wissenschaftliche Evidenz dafür vorliegt und die Pandemie-Situation dies wirklich erfordert.“

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