Dutzende Verletzte

Zugunglück nahe Prag fordert Menschenleben

Ausland
15.07.2020 07:06

In Tschechien ist am Dienstagabend nahe der Hauptstadt ein Güterzug mit einem Personenzug kollidiert. Ein Mensch starb bei dem Unglück, berichtete Verkehrsminister Karel Havlicek Mittwochfrüh im Fernsehen. Außerdem wurden zwei Personen schwer und acht mittelschwer verletzt. Der Crash ereignete sich 30 Kilometer östlich von Prag.

Der Personenzug war in den stehenden Postzug gerast, daraufhin mussten insgesamt 35 Menschen in Krankenhäuser der Region gebracht werden. Die meisten von ihnen hatten Prellungen oder Brüche erlitten. Die Bergungsarbeiten waren nach rund drei Stunden abgeschlossen. Bei dem Toten soll es sich nach Medienberichten um einen der beiden Lokführer handeln, der in seiner Kabine eingeklemmt wurde.

Die Einsatzkräfte waren mit mehr als einem Dutzend Notarzt- und Krankenwagen sowie zwei Rettungshubschraubern vor Ort. In dem Nahverkehrszug sollen sich im Spätabendverkehr rund 200 Fahrgäste befunden haben.

Technisches Versagen wird ausgeschlossen
Der sogenannte CityElefant verbindet Prag mit Recany nad Labem (Retschan an der Elbe). Die Unglücksursache muss noch ermittelt werden. Möglicherweise wurde ein Haltesignal übersehen, hieß es seitens der Behörden. Hinweise auf ein technisches Versagen gebe es nicht, sagte Havlicek, der an die Unglücksstelle geeilt war.

Bilder in den sozialen Medien zeigten, dass die Züge nach der Kollision ineinander verkeilt waren. Der Bahnverkehr auf der wichtigen Hauptachse wurde umgeleitet. Erst vor einer Woche waren bei einem Zugunglück im tschechischen Teil des Erzgebirges zwei Menschen ums Leben gekommen.

Eisenbahnnetz veraltet und sanierungsbedürftig
Nach diesem Unglück hatte sich Havlicek für langfristige, aber gegen provisorische Lösungen der Sicherheitsprobleme bei der staatlichen Bahn ausgesprochen. Persönliche Konsequenzen lehnte der Politiker der populistischen Partei ANO von Ministerpräsident Andrej Babis in einer ersten Reaktion nach dem jetzigen Unfall ab. Tschechien hat eines der dichtesten Eisenbahnnetze in Europa, das aber in vielen Teilen veraltet und sanierungsbedürftig ist.

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