Marketing-Offensive

Innsbruck: Städte-Tourismus läuft auf „Halbgas“

Tirol
14.07.2020 13:00
Mit 1,6 Millionen Nächtigenden im Sommer ist der Tourismusverband Innsbruck der größte Player unter allen Verbänden Tirols. Doch der Städtetourismus liegt flach. Um die Verluste aufzufangen, wurde das Werbebudget drastisch aufgestockt. Die Maßnahmen zeigen Wirkung.

Unter dem Dach des Tourismusverbandes Innsbruck sind insgesamt 1060 Hotel- und Beherbergungsbetriebe mit 19.000 Betten im Tiroler Zentralraum vereint.

„Der Städtetourismus, der über internationale Gäste, Gruppenreisen sowie auch Kongressgäste funktioniert, ist in der Krise total zusammengebrochen“, bilanzieren TVB-GF Karin Seiler und Obmann Karl Gostner die Corona-Zeit. Nach dem zaghaften Start im Juni sind jetzt im Juli wieder höhere Auslastungsquoten zu erwarten. „40 Prozent werden es gesamt im Juli und August voraussichtlich sein“, schätzt Seiler, „in der Ferienhotellerie sind es 70 bis 100%, je nach Betriebsart.“

Startvorteil Innsbrucks
Innsbruck kommt hier zugute, dass der Landeshauptstadt touristisch auch das Kühtai, Sellraintal und Mieming zugerechnet wird: „Untertags geführte Wanderungen auf den Bergen unternehmen, am Abend in die Stadt essen gehen – das ist der Startvorteil, den Innsbruck gegenüber anderen Städten ausspielen kann“, erklären die Touristiker.

Marketingbudget wurde drastisch aufgestockt
Das Marketingbudget wurde daher drastisch aufgestockt und vom asiatischen in den deutschen Markt umgeschichtet – von bislang 400.000 auf eine Million Euro. Gostner und Seiler sind überzeugt, dass damit größere Sprünge zu machen sind. „Die Österreich-Werbung investiert zum Vergleich 2,1 Millionen Euro in den österreichischen Markt.“

Laut Verband 58 Millionen Menschen erreicht
Der vom Innsbrucker FPÖ-Chef Rudi Federspiel geäußerten Kritik, wonach der Tourismusverband zu wenig unternehme, weisen Gostner und Seiler entschieden zurück. „Wir haben bereits kurz nach dem Lockdown im April mit den Marketingaktivitäten begonnen. Die Reichweite mit den ersten 750.000 Euro betrug 28 Millionen Menschen in Deutschland, 19 Millionen in Österreich und in der Schweiz elf Millionen – insgesamt somit 58 Millionen Menschen. Die Sichtbarkeit in Tirol war deswegen nicht gegeben, da das nicht unsere Aufgabe ist.“

Dennoch wurden auch Inlandsaktivitäten für die Tiroler Bevölkerung zur Belebung der Stadt gesetzt, mit der I-Card oder der Busparkplatz-Aktion - trotz der flächigen Umbaumaßnahmen in der Altstadt.

Die Auswirkungen auf die Buchungslage
Die Nachfrage bzw. Buchungslage ist derzeit also nicht so schlecht, wie es der Start hätte vermuten lassen: Die Lockdown-Phase ist ja genau mit dem Start der Sommersaison zusammengefallen. Am Ende des Jahres rechnen wir damit, dass 50 Prozent weniger Nächtigungen zu Buche stehen. Derzeit beträgt das Minus 43%. Die ersten beiden Monate des Jahres 2020 waren super“, betont Gostner.

Wichtig sei jetzt das Halten des Preisniveaus in der Hotellerie. Dazu werden zahlreiche Pakete geschnürt, zum Beispiel sind bei einer Übernachtung die Innsbruck Card Light und ab drei Nächte einige Eintritte zu den Bergbahnen integriert.

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