„Golden Soul“

Mutter und Tochter verwirklichen sich gemeinsam

Salzburg
12.07.2020 21:00

Nach dem tragischem Unfalltod des Vaters begann die Suche nach einer neuen, sinnvollen Aufgabe.

20 Jahre hat Mutter Tanja Erlacher in der Orthopädie Praxis ihres Mannes gearbeitet. Nach seinem tragischen Unfall nahm sie sich deshalb erst einmal ein Jahr Auszeit, ehe sie mit ihrer Tochter ein gemeinsames Projekt startete. Eineinhalb Jahre ist das nun her - und nun sind die beiden wieder voller Tatendrang. Anfang Juni haben sie ihr minimalistisches „Golden Soul“ Geschäft in der Kaigasse in Salzburg eröffnet.

Den Namen des Conceptsotres widmete Lisa Leitner ihrem Vater. „Denn auch wenn er bereits mit 47 Jahren gehen musste - die Seele bleibt für immer“, ist sich die Salzburgerin sicher. Er war ihr Antrieb dafür, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen: „Mein Papa hat immer gesagt machs einfach und du wirst sehen, es wird gut werden.“

Die Familie hält zusammen

Jeder könnte sich wahrscheinlich nicht vorstellen, mit seiner Mutter gemeinsam zu arbeiten, geschweige denn einen Einrichtungs-, Mode- und Beautyladen zu führen. „Wir ergänzen uns aber voll gut und verstehen uns auch super“, erzählt Lisa Leitner, die selbst schon Mutter von zwei Kindern ist.

Für Salzburg wünscht sich die Jungunternehmerin, dass es immer mehr Leute gibt, die mutig sind und sich wie die Menschen in Berlin oder Hamburg selbst verwirklichen. Denn in der als konservativ bekannten Mozartstadt gibt es noch recht wenige Geschäfte, in der jeder seine eigene Persönlichkeit miteinbringt. Oft kann man gar nicht hinter die Fassade blicken. „Dabei sind Leute so wie sie sind, weil sie eben eine Geschichte haben“, gibt Leitner zu bedenken.

Generell sollte laut der Shopeigentümerin auch die Tendenz in Richtung gemeinsamen Erfolg statt Konkurrenzdenken gehen. Im Kaiviertel funktioniert das bereits gut. Während des Interviews brachte die Nachbarin von einem Schokoladengeschäft Kostproben vorbei. Manchmal kommen auch Leute einfach zum Reden ins „Golden Soul“. Für solche Anlässe hat das Mutter-Tochter-Duo auch eine Küche im 50 Quadratmeter kleinen Shop integriert. „Einmal besuchte uns eine Dame, die auch ihren Mann verloren und ein ähnliches Schicksal erfahren hat“, berichtet Leitner, während sie einer Kundin Kaffee vom 220 Grad serviert. „Man zieht eben doch Leute in sein Leben, die ähnlich sind.“

Karina Langwieder
Karina Langwieder
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