Bullen-Transfers

Ist das wirklich alles normal?

Salzburg
11.07.2020 13:55

Mit Hee-Chan Hwang wechselte kürzlich der bereits 17. Spieler innerhalb des „Dosen-Imperiums“ von Salzburg nach Leipzig. Ein Aufschrei wie in der Vergangenheit blieb aus. Gehören Konzern-interne Transfers mittlerweile zur Normalität? Ein Kommentar.

Der Nächste, bitte!

Es beschleicht einen das Gefühl der Massenabfertigung, wenn es um Transfers zwischen Red Bull Salzburg und Rasenballsport Leipzig geht. Kaum wurde ein Deal abgeschlossen, wird der nächste in Angriff genommen. In diesem Fall war Hee-Chan Hwang „der Nächste“. Genauer gesagt war der Südkoreaner der 17. Spieler, der von der Mozartstadt nach Deutschland transferiert wurde. Viele seiner Vorgänger sorgten auch in Deutschland für Furore, etwa Naby Keita, Konrad Laimer, Dayot Upamecano oder Peter Gulacsi. Manche wie Nils Quaschner oder Thomas Dähne floppten wiederum.

Ungeachtet der sportlichen Entwicklung der Spieler gab es stets einen Aufschrei. Man erinnere sich nur an Ex-Salzburg-Verteidiger Martin Hinteregger, der einst meinte: „Ich glaube, jeder, dem Salzburg am Herzen liegt, hat eine gewisse Wut auf Leipzig.“ Oder an Trainer Oscar Garcias legendären Sager nach dem Leipziger Marschbefehl für Bernardo: „Wir haben jetzt zwei Ausbildungsmannschaften hier: Liefering A und Liefering B.“

Ein Aufschrei blieb diesmal aus. So ein Wechsel sei doch etwas ganz Normales, suggerieren die Beteiligten.

Aber ist es tatsächlich normal, dass sich ein Klub wie Leipzig wie im Selbstbedienungsladen nehmen kann, wen er aus Salzburg braucht? Ist es normal, dass ein Spieler wie Hwang für eine Ablöse von neun Millionen Euro (durch Boni kann sie steigen) innerhalb des Dosen-Imperiums wechselt, obwohl es im Winter Angebote aus England gab, die deutlich lukrativer waren? Und ist es normal, dass der Europäische Fußballverband (UEFA) das einfach so durchgehen lässt?

Offiziell sind die beiden Klubs entflechtet. Die Transfers der Herren Keita, Laimer, Upamecano, Hwang und Co. sprechen eine andere Sprache. Solange die UEFA die Augen verschließt, wird sich aber nichts ändern. Daher stellt sich auch nur eine Frage:

Wer wird der Nächste?

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