„Pfusch“-Vorwurf

Neuer Akt im Streit in der Telfer Gemeindestube

Tirol
11.07.2020 13:00

Kaum sind die Differenzen der Telfer Gemeindevorständin Angelika Mader mit Gemeinderatskollegen und Bürgermeister betreffend der Telfer Altenwohnheime offiziell ad acta gelegt, gibt es neuen Zündstoff im Kommunalparlament: Ein Mitarbeiter der Gemeindewerke habe mehrere Monate in Maders Privathaus „schwarz“ gearbeitet. Die Beschuldigte dementiert dies scharf und will Strafanzeige erstatten.

Die heftige Auseinandersetzung der Telfer Gemeindevorständin Angelika Mader (ÖVP) mit Kollegen im Gemeinderat zum Thema Altenheime ist kaum verklungen, da ist man schon mitten in der nächsten. Der Vorwurf: Mader habe einen Mitarbeiter der Gemeindewerke Telfs (GWT, zu 100% Tochter der Marktgemeinde) monatelang ohne offizielle Rechnungslegung in ihrem Privathaus beschäftigt. Salopp ausgedrückt: Ein Gemeindearbeiter habe bei ihr zu Hause gepfuscht! GR Klaus Schuchter (WFT) stellte acht Fragen an den Geschäftsführer der GWT, Dirk Jäger, um „Klarheit in diese Causa zu bringen“.

Schwere Anschuldigung
Die Beantwortung dieser Fragen war am Donnerstag emotionales Thema im Gemeinderat und belastet Mader schwer. In dem Schreiben bestätigt Jäger, dass Mader über mehrere Monate hinweg Leistungen eines Mitarbeiters der Gemeindewerke ohne offizielle Rechnungslegung bezogen habe. Aktuell ermittle die Finanzpolizei in dieser Causa. Die größten Gemeinderatsfraktionen sowie ÖVP-Kollege Güven Tekcan fordern vollständige Aufklärung von VP-Mandatarin Angelika Mader. Insgesamt 16 Mandatare könnten sich ihren Verbleib im Gemeindevorstand nicht mehr vorstellen.

Mader ortet Drecksschlacht
Mit diesen Anschuldigungen konfrontiert sieht die schwarze Mandatarin rot: „Das stimmt alles nicht. Es ist eine Drecksschlacht, inszeniert von der Bürgermeisterliste.“ Letztes Jahr habe es einen Kurzschluss im Garten gegeben, woraufhin sie von den GWT Reparaturmaterial erhalten habe. Nach einem zweiten elektronischen Defekt habe sie abermals Material gekauft und auch Rechnungen dafür erhalten und bezahlt - zwei Rechnungen in der Höhe von 1.221,52 € liegen der „Krone“ vor. „Die Arbeiten habe ich mit Verwandten erledigt“, erklärt Mader.

„Vorwürfe völlig haltlos“
Die Anschuldigungen seien völlig haltlos. Mader habe auch eine Bestätigung des Mitarbeiters, dass er nicht illegal gearbeitet habe. Weiters habe sie schriftlich, dass die Finanzpolizei kein Verfahren eingeleitet hat. Dies alles werde sie auf dem gerichtlichen Wege brauchen, denn sie werde Strafanzeige gegen den Bürgermeister erstatten. Mittlerweile haben vier Gemeinderatskollegen die Solidarität mit Angelika Mader bekundet.

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