Kampf der Billigware

Bauern fordern ein Mascherl für heimisches Fleisch

Tirol
11.07.2020 10:00

Woher das Schnitzel im Gasthaus oder die Milch im Geschäft kommt, das ist für Konsumenten oft nicht ersichtlich. Die Corona-Krise und die Skandale um Tiertransporte und Billigfleischproduktion rufen Tirols Bauern auf den Plan. Sie fordern eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Fleisch, Milch und Eier.

Wenn Bauern nicht von ihrer Arbeit leben können, Tiere qualvolle Transporte quer durch Europa über sich ergehen lassen müssen und Hilfsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen in Fleischfabriken schuften - dann läuft etwas schief! Lebensmittel wie Fleisch oder Milch sind zu Lockartikeln im Supermarkt geworden. Immer noch billiger soll es sein. Obwohl Österreichs Bauern 140 Prozent des heimischen Bedarfs an Rindfleisch decken könnten, werden jährlich rund 55.000 Tonnen importiert.

Tirols Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger und Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler sehen in einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung einen wichtigen Schritt, um Auswüchse der Lebensmittelproduktion zu verhindern und Regionalität zu fördern.

Konsument greift zu regionalen Produkten
„Wenn - so wie bei Obst und Gemüse bereits üblich - die Herkunft von Fleisch, Milch und Eiern für den Konsumenten auf den ersten Blick ersichtlich ist, dann hat dieser die Möglichkeit, sich für regionale Produkte zu entscheiden“, ist Geisler davon überzeugt, dass viele Kunden das auch tun. Der Tiroler Bauernbund startet nun eine Plakatkampagne, um Unterstützer für die verpflichtende Herkunftskennzeichnung zu bekommen.

Für gesamten Handel und die Gastronomie
Anfang 2021 soll diese zumindest für öffentliche Küchen und in der Lebensmittelindustrie kommen. Hechenberger sieht das als ersten Schritt. Ziel sei die Kennzeichnung in allen Gastronomiebetrieben und im gesamten Handel. Wirte und Handel sind skeptisch und fürchten zusätzlichen Aufwand.

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