Kurz im „Time“-Magazin

„Nicht Wirtschaft zerstören, um Planet zu retten“

Klima
10.07.2020 11:31

2018 fand sich Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bereits am Cover der europäischen Ausgabe des „Time“-Magazins wieder. Der jüngste Kanzler der Alpenrepublik habe „eine Partei am rechten Rand in die Mitte geholt“, spielte man damals auf die Regierungsbeteiligung der FPÖ an. Nun gibt Kurz erneut ein Gastspiel in dem Nachrichtenmagazin - in der Rubrik „Ideen“ schreibt er über die Bekämpfung des Klimawandels. Überschrift: „Wir müssen nicht die globale Wirtschaft zerstören, um den Planeten zu retten. Stattdessen können wir beides stärken.“

„Die öffentliche Debatte um den Klimawandel ist oft polarisierend und zu stark vereinfacht“, beginnt Kurz seinen Gastbeitrag. Besonders in Zeiten der Corona-Pandemie spreche man meist nur davon, die Wirtschaft oder das Klima zu retten, dabei es sei beides möglich, sagt der Kanzler. „Wir können den Klimawandel bekämpfen, unsere Volkswirtschaften verändern und gleichzeitig besser dran sein als zuvor.“

„Wirtschaftlichen Fortschritt im Auge behalten“
Es sei nun Gelegenheit, die Gesellschaften wiederaufzubauen und sie dabei vielleicht auch zu überdenken. Kurz warnt dabei vor radikalen Lösungen von äußerst rechten und linken Gruppierungen, die einerseits zu viel Skepsis mit sich brächten, andererseits versuchen würden, „das System in einen sozialistisch zentralisierten Staat in grüner Verkleidung“ umzuwandeln. Beim Klimawandel sei es wichtig, auf eine liberale Demokratie, die freie Marktwirtschaft und Rechtsstaatlichkeit zu setzen. Dabei müsse man auch den wirtschaftlichen Fortschritt im Auge behalten.

Vorgangsweisen müssen geändert werden
„Wir werden keine Fortschritte machen, wenn wir plötzlich versuchen, das zu ändern, was wir heute tun“, meint Kurz. Der Schlüssel bestehe darin, unsere zukünftige Vorgangsweise zu ändern, etwa erneuerbare Energien zu nutzen, mit biologisch abbaubaren Materialien zu bauen, Reisen mit synthetischen Kraftstoffen zu machen und die CO2-Emissionen in der Atmosphäre durch vielversprechende Technologien zu reduzieren.

Europa gefordert
Dazu brauche es Innovation, welche die Regierungen durch ein entsprechendes regulatorisches Umfeld sicherstellen müssten und zugleich auch Anreize für eine rasche Reduzierung des CO2-Ausstoßes und anderer schädlicher Auswirkungen bietet. Besonders Europa könne eine treibende Kraft beim Übergang zu einer grünen Wirtschaft sein und sollte dabei auch eine führende Rolle einnehmen, betont Kurz. Es bestehe hier ein breiter Konsens, dass der Klimawandel jetzt angegangen werden muss.

Gemeinsame Verantwortung
Weiters wirbt der Kanzler im „Time“-Magazin für sein Regierungsprogramm mit den Grünen. Man habe ein Investitionspaket von mehr als sechs Milliarden Euro verabschiedet, das zu einem erheblichen Teil für erneuerbare Energien, den Ausbau der Eisenbahn, die Aufforstung sowie weitere umweltfreundliche Investitionen gedacht sei. „Am Ende wird der Erfolg auf den Beiträgen jedes Einzelnen von uns aufbauen“, appelliert Kurz an die gemeinsame Verantwortung in der Klimakrise.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele