„Wie letzte Worte“

Traurige Gewissheit: Bürgermeister von Seoul tot

Ausland
09.07.2020 19:00

Jetzt ist es traurige Gewissheit: Der Bürgermeister der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, Park Won Soon, ist tot. Seine Leiche sei im nördlichen Teil von Seoul entdeckt worden, meldete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Polizei. Der 64-jährige Bürgermeister der Zehn-Millionen-Metropole war Stunden zuvor spurlos verschwunden. Die Polizei hatte die Suche (Video oben) aufgenommen, nachdem dessen Tochter eine Vermisstenanzeige erstattet hatte.

Hunderte Polizisten und Bergungskräfte waren demnach im Einsatz. Sie hätten Drohnen und Spürhunde eingesetzt. Ihr Vater habe einige Stunden vorher seine Wohnung verlassen und dabei eine Nachricht hinterlassen, die sich wie „letzte Worte“ angehört habe, wurde die Tochter zitiert. 

Smartphone ausgeschalten
Die Stadtverwaltung hatte zuvor erklärt, dass Park seine Termine für den Tag aufgrund „unvermeidbarer Umstände“ abgesagt habe. Park hatte sein Smartphone den Angaben der Polizei zufolge ausgeschaltet. Das letzte Signal von dem Mobiltelefon sei in der Nähe eines Tempels im nordöstlichen Stadtteil Seongbuk geortet worden.

Vorwürfe der sexuellen Belästigung
Die Gründe für Parks Verschwinden waren unbekannt. In den südkoreanischen Medien wurde spekuliert, dass dies möglicherweise mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung gegen den Stadtchef zu tun haben könnte. Eine frühere Mitarbeiterin soll laut Yonhap vor kurzem Anzeige gegen Park erstattet und am Mittwoch zur Befragung bei der Polizei erschienen sein. Für die Berichte gab es keine offizielle Bestätigung.

Galt als Präsidentschaftskandidat
Park hatte früher als Menschenrechtsanwalt gearbeitet und war lange Jahre in einer Bürgerrechtsorganisation tätig gewesen. Im Oktober 2011 wurde er als „unabhängiger“ Kandidat zum Bürgermeister von Seoul gewählt. Er schloss sich später der sozialliberalen Demokratischen Partei des heutigen Staatspräsidenten Moon Jae In an. Vor zwei Jahren wurde Park für eine dritte Amtszeit als Bürgermeister wiedergewählt. Auch wurde er als möglicher Kandidat für die nächste Präsidentenwahl gehandelt, die für 2022 geplant ist.

Die Polizei vermute, dass sich das 64-jährige Oberhaupt der südkoreanischen Hauptstadt das Leben genommen habe, berichtete Yonhap. Die genaue Todesursache werde aber noch untersucht.

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