Lukas Crepaz:

„Wir ziehen die Festspiele so durch“

Salzburg
10.07.2020 06:00

Interview nach dem Corona-Fall bei den Festspielen: Lukas Crepaz, der kaufmännische Direktor, über Schutzmaßnahmen und Sorgen. Das Festival sieht er nicht in Gefahr.

Lukas Crepaz, der kaufmännische Direktor, trifft mit Festspiel-Maske auf der Terrasse ein: Ein großes Aufatmen gehe durch das Team, sagt er, froh, dass alle weiteren Tests bei den Mitarbeitern negativ waren. In Quarantäne bleiben sie trotzdem. Wo sich die infizierte Frau angesteckt haben könnte, ist noch unklar.

Die Deutsche, die aus den Konzertbüros stammen soll, notierte rechtzeitig Symptome in ihr Gesundheitstagebuch und meldete diese auch. „Es war der freilich unerwünschte Testfall. Wir sind aber in der Sekunde handlungsfähig“, betont Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, wie wichtig ihr Prävention ist.

Corona-Auflagen nach ausgeklügeltem System
Das Corona-Maßnahmenpaket der Festspiele ist bis ins kleinste Detail durchdacht. Es gibt zwei Blöcke: Publikum und Mitarbeiter. Insgesamt 1400 Mitwirkende gestalten die verkleinerten Festspiele. 290 davon sind Mitarbeiter, die nur im Sommer für die Festspiele arbeiten. Sie alle sind in einem Ampel-System nach Gruppen eingeteilt. Jede mögliche Begegnung mit fatalen Folgen kann binnen kürzester Zeit nachverfolgt werden. Vom Fahrer bis zu Technik und Werkstätten.

Auf den Gängen tragen alle Maske. An jeder Tür prangen Schilder, wie viele Personen hier anwesend sein dürfen. Räumlich stoßen die Festspiele bei ohnehin schon knappem Raumangebot an ihre Grenzen. „Wir haben in der Umgebung auch noch zusätzliche Räume angemietet“, so Crepaz. Insgesamt lassen sich die Festspiele die Corona-Maßnahmen rund 300.000 Euro kosten.

Heikel ist die Situation in der roten Gruppe, den Künstlern. Es gelten engmaschigere Kontrollintervalle. Wer vor der Vorstellung negativ getestet wird, darf im Ernstfall auf die Bühne.

Ob das Direktorium mit weiteren Fällen rechnet? „Wir haben keine Kristallkugel“, meint der kaufmännische Direktor. Man sei aber darauf vorbereitet, ziehe das Programm so durch.

Die Vorbereitungen sind währenddessen voll im Laufen: Ein Gruppe Urlauber erhascht einen Blick in die Felsenreitschule. Techniker werken vorbildlich mit Masken. Am Domplatz prägt die Jedermann-Tribüne das sommerliche Bild. Man sei froh, im Freien zu sein. Masken braucht es nur bei engem Kontakt. Ein Mitarbeiter nachdenklich: „Wir sind gespannt auf die Proben.“ Noch hat niemand Angst.

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