Wollte getötet werden

15 Jahre Haft für 27 Schüsse auf Polizisten

(Bild: Heintz Richard)

27-mal feuerte ein Steirer im Herbst 2019 mit einer Pistole auf sechs Polizisten. Weil der psychisch Kranke von ihnen erschossen werden wollte, wie er behauptet. Verletzt wurde niemand. In einem Fall werteten die Geschworenen die Schüsse jetzt als Mordversuch: 15 Jahre Haft, nicht rechtskräftig.

„Ich war kurz nicht in Deckung, schon hat es wieder gekracht“, berichtet ein Polizist. Einen Kollegen verfehlte knapp eine Kugel: „Da wird man nachdenklich. Ich habe Familie.“

„Wusste, ich will mich erschießen lassen“
Der Angeklagte leidet an einer bipolaren Störung, ist alkoholsüchtig. Er hatte am 19. September 2019 einen Rückfall, wollte sein Leben beenden und hielt sich eine Pistole an den Kopf. Seine Frau und der Bruder gingen dazwischen, wurden aber attackiert. Da schritt die Polizei ein: In dem Moment „wusste ich, ich will mich erschießen lassen“, erklärte der 50-Jährige - und dass er niemanden habe töten wollen.

(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)

Die zerschossenen Scheiben des Polizeiautos

(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)

Für die Schüsse auf einen Beamten setzt es jetzt 15 Jahre Haft, in den anderen sechs Fällen Freisprüche vom Mordversuch. Nicht rechtskräftig.

Kronen Zeitung