Brücke weggerissen

Felssturz in Bärenschützklamm: Zwei Frauen tot

Steiermark
08.07.2020 16:20

Tödlicher Felssturz in der Bärenschützklamm nördlich von Graz: Zwei Frauen kamen am Mittwoch ums Leben, mehrere Wanderer wurden zum Teil schwer verletzt. Zahlreiche Rettungskräfte standen - unterstützt von vier Hubschraubern - im Großeinsatz.

Es war ein traumhaft schöner Tag für eine Wanderung durch die sonnendurchflutete Bärenschützklamm. Niemand konnte ahnen, welch dramatischen Ausgang er nehmen sollte. Gegen 12 Uhr brach auf halbem Weg in der wasserführenden Klamm aus 50 Metern ein Felsen ab. Gesteinsbrocken donnerten auf den dortigen Wandersteig bzw. die Holztreppen. Diese wurden weggerissen, zwei Frauen stürzten in die Tiefe.

Eine Ungarin (50), die mit ihrem Mann unterwegs war, konnte nur mehr tot unter einem Wasserfall geborgen werden. Die zweite Abgestürzte erlitt schwere Verletzungen.

Eine 21-jährige Steirerin wurde direkt von einem Felsen getroffen und getötet. Alle Wiederbelebungsversuche blieben leider erfolglos. Laut Augenzeugen musste ihr Freund die Tragödie miterleben. 

Unglück an einer „Foto-Stelle“
Die Unglücksstelle befindet sich oberhalb eines ersten Wasserfalls. Es handelt sich dabei um ein Stück des künstlichen Klammweges, in den man hineingehen kann, von dem es aber kein Weitergehen gibt, eine Art „Foto-Stelle“, schilderte der Landesleiter der Bergrettung, Michael Miggitsch, der APA.

Laut Miggitsch ist das Geländer des Klammweges an einigen Stellen zerborsten, aber kein Teil des Weges durchgeschlagen oder eingestürzt. Er habe den Eindruck gehabt, dass der Fels noch einmal aufgeschlagen und zerborsten war, allerdings sei er kein Fachmann, sagte der Landesstellenleiter.

Extrem schwieriger Rettungseinsatz
Die vom Mixnitzbach durchflossene Klamm ist extrem unzugänglich, Retter und Material mussten durch steile Felswände abgeseilt werden oder von Mixnitz aus wenigstens eine Stunde lang aufsteigen, um zur Unglücksstelle zu gelangen. Auch vier Hubschrauber standen im Einsatz: zwei des ÖAMTC, je einer der Polizei und des Bundesheeres. Am Einsatz der Bergrettung beteiligt waren auch Alpinpolizei, Rotes Kreuz und Feuerwehr.

Die Rettungskräfte mussten unter anderem den eiskalten Mixnitzbach mithilfe einer Canyoning-Rettungsgruppe aus der Obersteiermark absuchen, um die Leiche der tödlich abgestürzten Frau bergen zu könnten.

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