In Mexiko getötet

Tiroler Forensiker identifizierten Studenten

Tirol
08.07.2020 12:02

Fast sechs Jahre nach dem Verschwinden von 43 Studenten in Mexiko haben Innsbrucker Forensiker die sterblichen Überreste eines der Opfer identifiziert. Wie der mexikanische Generalstaatsanwalt Omar Gomez Trejo am Dienstagnachmittag bei einer Pressekonferenz erklärte, handelt es sich um Leichenteile von Christian Alfonso Rodriguez.

Die Experten des Instituts für Gerichtsmedizin an der Universität Innsbruck hatten zuvor bereits zwei andere Opfer anhand von Leichenteilen identifiziert. Gomez Trejo berichtete, dass er die Überreste persönlich als Diplomatengepäck nach Innsbruck gebracht habe. Am 19. Juni hätten die Tiroler Experten ihn dann informiert, dass die analysierten Knochenfragmente sterbliche Überreste von Rodriguez seien.

Fall ist noch immer ungeklärt
Die Entführung und mutmaßliche Ermordung der 43 Studenten ist noch immer ungeklärt. Um den Fall aufzuklären, stellte der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador den Tätern im Februar sogar einen Straferlass in Aussicht. „Wir bitten jene, die an dem Vorfall beteiligt waren, zu sprechen“, sagte Lopez Obrador. Zugleich wies er die Generalstaatsanwaltschaft an, den Fall neu aufzurollen.

Die Entführung der Studenten hatte weltweit Empörung ausgelöst. Polizisten hatten die Lehramtsstudenten der Universität Ayotzinapa im September 2014 im Bundesstaat Guerrero verschleppt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos übergeben. Den offiziellen Ermittlungen zufolge wurden die jungen Männer getötet und verbrannt. Unabhängige Untersuchungen zweifeln das allerdings an. Die Einzelheiten und Hintergründe der Tat sind noch immer unklar.

Anführer des Kartells im Juni verhaftet
Erst Ende Juni konnte ein mutmaßlicher Anführer des Kartells Guerreros Unidos in Mexiko festgenommen werden. Jose Angel Casarrubias Salgado, genannt „El Mochomo“, wurde demnach in der Ortschaft Metepec, rund 60 Kilometer westlich von Mexiko-Stadt, gefasst. Zwei seiner Brüder waren bereits zuvor verhaftet worden.

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