Ein Fresko in der 1600 m2 großen Lösehalle gibt es schon. Herbert Dimmel (1894–1980) malte einst im Jahr 1935 ein „Trachtenpärchen“ über einem der Eingänge, ganz im Stil der damals üblichen Überbetonung von Heimat – was er aber auch zu brechen wusste. Weil Robert Oltay ebenfalls erkennbare erzählerische Motive wählt, schließt er an das Traditionsbild gewissermaßen an. Aber: „Ich versuche, unsere Gegenwart festzuhalten“, sagt der Künstler. Damit meint er Corona und die Klimakrise.
Engel mit Lunge
Oltay entwirft Figuren, die beatmet werden. Sie treffen auf Engel mit brennenden Lungenflügeln, auf Menschen in Schutzanzügen, auf Menschen in Not, auf Müllmeere. „Ich arbeite seit Anfang Juni täglich mehrere Stunden“, sagt Oltay über die teils anstrengende Tätigkeit an der fünf Meter hohen Wand. Diese Woche wird das Gemälde fertig.
Zweites Bild geplant
Im Herbst geht es weiter, er nimmt ein zweites Fresko in Angriff. Es wird sich mit der Zukunft beschäftigen: „Ich plane aber ein positives, versöhnliches Motiv“, lässt Oltay schon durchblicken. Die Auftragsarbeit macht darauf aufmerksam, dass nicht nur Start-ups, sondern auch Kunstateliers und ein Art-Magazin in der Tabakfabrik zu Hause sind.
Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung
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