Gnadenlose Trainer

Verstorbene Koreanerin: Zwangsfütterung als Strafe

Sport-Mix
07.07.2020 14:39

Die ganze Sportwelt wurde vom Fall der mit 22 Jahren verstorbenen koreanischen Triathletin Choi Suk-hyeon erschüttert. Die Tragödie der Ausdauersportlerin schlägt immer noch hohe Wellen, vor allem jetzt, da Details ans Tageslicht kommen, wie sie von ihren Trainern gequält wurde.

Wie der Radiosender "KBS" und Reuters berichten: Chois Kolleginnen sagten öffentlich aus, dass ihre Trainer sie immer wieder schlugen und dass auch verbale Erniedrigungen an der Tagesordnung waren. In ihrem Abschiedsbrief beruft sich Choi auch auf die vom Verband und vom Olympischen Komitee nicht untersuchten Brutalitäten ihres Trainerstabes.

Sie nannte ihre Folterer nicht
Choi nannte die Namen der Täter nicht, aber ihre Eltern und Mannschaftskollegen bestätigten, dass es das Trainer-Duo ihres Vereins und der Physiotherapeut waren, die sie misshandelten. Die beiden Trainer wurden am Montag von einem Untersuchungskomitee des Parlaments angehört. Über den Physiotherapeuten kam heraus, dass er keine Lizenz besitzt und nur als „Freund“ beim Klub arbeitete. Ihm wird auch vorgeworfen, die Sportler sexuell belästigt zu haben.

Choi Suk-hyeon (Bild: AFP)
Choi Suk-hyeon

Ein Team-Mitglied von Choi, das seinen Namen nicht verraten wollte, sagte unter einer Maske, das sein Gesicht verdeckte, folgendes: „Es war ein Königreich, das sie sich aufgebaut hatten“. Sie erzählte von einer Strafe, die sich ihre Trainer für sie und Choi ausgedacht hatten: „Wir mussten Gebäck im Wert von 200.000 Won (etwa 160 Euro, Anm.) essen, die ganze Nacht, bis wir nicht mehr konnten und uns übergeben mussten.“ Das war die Strafe dafür, das sie zuvor ein Glas Cola getrunken hatten.

„In einem Monat wurden wir sicher mehr als zehn Tage geschlagen, auch, während wir in Gyeongju einen Wettkampf hatten“, sagte ein anderer Trainingskollege. Die meisten von ihnen sehen sich dazu bereit, Chois Worte zu bekräftigen. Der koreanische Präsident Moon Jae-in hat eine Sonderuntersuchung des Falles angeordnet.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.

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(Bild: KMM)



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