Hund abgestürzt

„Charlies“ glückliche Rettung kommt „Herrl“ teuer

Tirol
07.07.2020 08:30

Auf spektakuläre Art und Weise rettete die Besatzung des Polizeihubschraubers Libelle am Sonntag einem Hund auf der Tiroler Mondscheinspitze (2106 Meter) im Vorkarwendel das Leben. Labrador „Charlie“ war am Gipfelgrat abgestürzt und wurde am Tau vom Helikopter sicher aus dem abschüssigen Felsengelände ausgeflogen. Dem Hundebesitzer wird dafür bald eine Rechnung ins Haus flattern ...

Ein Münchner (49) war mit seinem Sohn (11) und Familienhund „Charlie“ kurz vor Mittag auf die Mondscheinspitze unterwegs. Knapp unter dem Gipfel rutschte das siebenjährige Tier aus und stürzte einige Meter das felsige Gelände hinab, ehe es unverletzt auf einem Felsvorsprung sitzen blieb. Ein Abstieg zu „Charlie“ wäre für das Herrchen zu riskant gewesen, der 49-Jährige verständigte deshalb die Bergrettung Achenkirch. Diese wiederum alarmierte den Polizeihubschrauber.

„Vor Ort sind wir auf den Grat geflogen, dort habe ich den Heli mit einer Kufe abgestützt, der Flugretter hat sich mit dem Hundebesitzer ausgetauscht“, erzählt Libelle-Pilot Hans Schlager. Eine terrestrische Bergung war nicht möglich, die Libelle brachte den Münchner und seinen Sohn zu einem Zwischenlandeplatz.

Besitzer beteiligte sich an Rettung
„Wir haben dann entschieden, das Tier am Tau zu bergen“, sagt Schlager. Dazu benötigte es freilich auch die Unterstützung des Besitzers. Schlager: „Wir beschlossen, nicht nur den Flugretter, sondern auch den Münchner am Tau zum Hund zu bringen, damit das Tier nicht unkontrolliert reagiert, beißt oder abstürzt.“

Die Rettungsaktion gelang. „,Charlie‘, der bereits ein Hundegeschirr trug, blieb ruhig, er freute sich sichtlich über das Eintreffen des Herrchens. Wir brauchten nur den Karabiner einzuhängen und zum Zwischenlandeplatz zu fliegen“, schildert der Pilot. Von dort stiegen der Münchner, sein Sohn und „Charlie“ unverletzt selbstständig ab ins Tal.

2500 Euro für Einsatz
Der Hundebesitzer bekommt jetzt eine Rechnung über rund 2500 Euro für die Bergung. Denn die Mondscheinspitze weist Kletterpassagen auf, die nicht wirklich Hunde-tauglich sind. Der Verdacht grober Fahrlässigkeit besteht. „Wäre der Besitzer zum Tier abgestiegen, wäre er tödlich verunglückt“, meint Pilot Schlager.

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