„Wir verlieren pro Jahr rund ein Prozent der Betriebe“, informiert Landwirtschaftskammerpräsident Rupert Quehenberger über eine stetige Entwicklung, die unter dem österreichischen Durchschnitt liegt. Entscheidend sei die Arbeitssituation und die Kombinierbarkeit mit anderen Sparten.
Insgesamt wurden 2016 in Salzburg noch 9545 Betriebe geführt. „7700 beantragen eine Förderung“, weiß Christian Fletschberger von der Landwirtschaftskammer. Alle zehn Jahre werden die Daten für einen grünen Bericht dokumentiert. Aktuell läuft gerade wieder eine Erhebung.
Die Gründe fürs Aufgeben am Hof
Doch was bewegt junge Bauern zu diesem entscheidenden Schritt, ein Erbe nicht mehr anzutreten? Meist sind es wirtschaftliche Überlegungen. „Keiner trennt sich so leicht vom Hof, aber es hatte leider keine Zukunft mehr“, schildert ein Flachgauer Landwirt, der anonym bleiben will. Vor allem in der Milchwirtschaft kämpfen Bauern seit Jahren gegen Preisdumping, viele stiegen auf andere Sparten um. Auch in der Rinderzucht wird der Preiskampf härter, ausländische Ware überschwemmt den Markt. Die kleinstrukturierte Salzburger Landwirtschaft mit mehr als 50 Prozent Bioanteil und viel Nebenerwerb sei grundsätzlich krisenfest, betont Kammer-Boss Quehenberger.
Bäuerin Nicole Leitner aus Anif fand mit ihren Legehennen eine Spezial-Ausrichtung und ist heute glücklich damit. „Man braucht verschiedene Standbeine.“ Neben den Hühnern gibt es auf dem Hof auch noch Mutterkuhhaltung und Leitner ist als Seminarbäuerin aktiv. Ihre Botschaft: Mutig und kreativ bleiben!
Die Direktvermarkter gehören ganz klar zu den Gewinnern der Krise. Denn Konsumenten kommen wieder zum Bauern im Ort und sie greifen auch im Supermarktregal wieder vermehrt zu heimischer Qualität.
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